Seelenbaumeln
Matthäus 16:26

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Ich hatte das im Stehen noch nie gemacht. Aber im Urlaub wollte ich es unbedingt mal ausprobieren. So ging ich gleich nach der Ankunft hinunter zur berühmten Strandpromenade meines idyllischen Urlaubsortes. Da stand ich nun und ließ meine Seele baumeln. Man sagt ja, die Seele sei unsichtbar. Ich habe das auch so in Erinnerung. Aber warum werde ich dann ständig angesprochen? „Sie haben da was baumeln!“ So wie die besorgte Ehefrau einem die Krümel von der Brust wischt: „Du hast da was!“
Vielleicht sollte man doch nur geschützt baumeln lassen? Es stört möglicherweise andere, denen gerade nicht nach Baumeln zumute ist. Jeder Seelenhalter haftet ja persönlich für durch öffentliches Baumelnlassen verursachte Ärgernisse. („Sie Schwein!“) Das gilt es zu bedenken. Auch zu seinem eigenen Schutz. Schließlich möchte man nicht als exhibitionistischer Baumelant im Gewahrsam landen.

Auf dem Rückweg zum Auto war ich der Meinung, dass sowieso viel zu viel Zeit verbaumelt wird, Zeit, die man sinnvoller nutzen könnte. Und überhaupt liegen uns einfach noch zu wenig Langzeit-Studien vor über die Folgen intensiven und massenhaften Seelenbaumelns. Unter Brückentagsjunkies soll man ja schon unheilbar zerbaumelte Seelen vorgefunden haben.
Da sollte dann doch besser rechtzeitig die bewährte Seelenschadenprophylaxe nach Matthäus 16:26 angewendet werden.

Hinweis:
Matthäus meint keinen Fußballspieler
und 16:26 keine Uhrzeit

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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