Zum Sonntag
Lob
Wer wäre denn nicht für Lob empfänglich? Das sind wir doch alle, von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter. Zumal aus dem Munde einer Frau. Aber es wird spärlicher, je weniger wir zustande bringen. Drum freut man sich gleich doppelt, wenn einem solches widerfährt. Und sei es aus dem Munde einer Kieferchirurgin. „Sie machen das gut!“ sagte sie. Und das gleich mehrfach. Und am Ende des halbstündigen Gewerkels unter örtlicher Betäubung noch einmal anerkennend: „Sie haben das gut gemacht!“
Das hallt bis zu Hause nach, auch wenn der Realist in uns von Anfang an wusste, dass es sich hier um eine feine Umschreibung von „Halte still und mucks dich nicht!“ handelt. Es wirkt. Und da wir ja beide an einem guten Ergebnis interessiert sind, ist das eine wunderbare Win-Win-Situation.
Es lässt einen sogar die Zeit nach dem Abebben der Betäubung besser ertragen. Was können einem die Schmerzen schon noch anhaben, wenn man so maßgeblich zum Gelingen der OP beigetragen hat?
Es liegt aber nicht an der eingeschränkten Artikulationsfähigkeit nach der OP, wenn man der Operateurin auf ihr Kompliment „Das haben Sie gut gemacht!“ nicht gleich mit „Sie aber auch!“ entgegnet. Das möchte man nun doch erstmal abwarten. Vielleicht beim Fädenzieh'n?
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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