Kommentar
Längst überfällig
Nun hat Oberbürgermeister Ulrich Scholten verkündet, womit sowieso zu rechnen war: Er verzichtet auf eine weitere OB-Kandidatur. Eine Entscheidung, die reichlich spät kommt. Denn spätestens, nachdem seine Partei mit Monika Griefahn bereits im Januar eine OB-Kandidatin vorgestellt hat, war klar, dass seine Partei auch unter der neuen Führung nicht mit ihm plant. Und eine parteilose Kandidatur hätte keine Aussicht auf Erfolg gehabt.
Damit geht eine Amtszeit zu Ende, die eher unrühmlich in die Annalen der Stadt eingehen wird. Auch wenn sich Scholten bis heute vor allem als Opfer sieht, so ist die Entwicklung der Stadt während seiner Amtszeit eher zum Stillstand gekommen, als dass sich etwas bewegt hätte. Wer nach dem zweiten Dienstjahr die Einrichtung der gemeinsamen Wache von Polizei und Ordnungsamt in der Stadtmitte als Höhepunkt seiner bisherigen Amtszeit herausstellt, der hat nicht allzu viele Visionen. Und so wundert es nicht, dass Mülheim bei überregionalen Projekten in den letzten Jahren kaum noch beteiligt gewesen ist.
Und auch wenn die juristischen Vorwürfe zu seinen Spesenabrechnungen eingestellt wurden, so erschreckte doch der laxe und reichliche Umgang mit Alkohol während seiner Dienstgespräche in Restaurants. Was Mülheim jetzt, gerade in dieser schwierigen Zeit, braucht, ist jemand, der anpackt und vorantreibt. Ulrich Scholten wird es nicht mehr sein.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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