Unsere deutsche Sprache
KN-Forschung

Man sagt ja gemeinhin, so ein einzelner Sprachlaut bedeute für sich allein zunächst einmal gar nichts. Also z.B. so ein k. Selbst zwei Laute hintereinander seien nicht in der Lage, etwas Wirkliches abzubilden. Also z.B. „Kn“. Es spricht sich auch irgendwie beknackt, aber klingt nicht so destruktiv wie „Kr“. Aber man hat das Gefühl von eng und klein, von gedrückt, ja geradezu geschrumpft. Selbst beim harmlosen „knabbern“ ist noch Zerkleinerung im Spiel.
Dass hier mit dem k ein Plosivlaut vorangeht, macht uns das Verb knallen besonders anschaulich. Dieser velare Knall wird durch das nasale n abrupt gedämpft. Plosiv trifft auf nasal! Das ist Fachchinesisch, aber ich spüre beim Sprechen tatsächlich das knickende Kleinmachen: Knecht, Knabe, Knappe, Knilch, Knirps! Noch beim Kneifen wird ja etwas zusammengedrückt und beim Knicksen geht’s in die Knie. Nur bei den Knospen, den Vorstufen der Blüte, sprießt aus Kleinem etwas Größeres.
Manche meinen, dass viele Kn-Wörter Verdickungen bezeichnen: Knospe, Knie, Knüppel. Knäuel, Knoten. Ja, mag sein, aber dass Laute so gar nichts bedeuten, lasse ich mir nicht einreden. Auch Lautmalereien sind doch Bedeutungen, die etwas betonen und unterstreichen und damit anderes ausschließen.
Zusammengestauchtes passt z. B. absolut nicht zur befreienden Art des Musizierens. So kann es sprachklanglich kein Knavier, keine Kneige, noch nicht mal einen Knudelsack geben! Gut, es gibt das Wort Kniegeige, aber das ist eher ein Behelfswort für Leute, die Cello nicht aussprechen können. Und Knochenflöten werden nur noch bei Neandertaler Revival Bands verwendet.

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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