KI-generierte Bilder - eine Zwischenbilanz

Foto: Idee: Firla - Umsetzung: Designer-GPT-Bing
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Das Ausprobieren macht Spaß und steckt zunächst voller Überraschungen. Allmählich machen sich dann doch vermehrt die Einschränkungen bemerkbar, die erkennen lassen, dass die Microsoft-Verheißung „jedes erdenkliche Bild“ produzieren zu können, doch etwas stark übertrieben ist.

Bald merkt man, dass die Bilderwelt doch stark amerikanisch geprägt ist. Das erinnert mich an die Comicfiguren, die man gerne vor 30 Jahren kopierte, bis man merkte, dass Personen, Landschaften und Lebensumstände immer dem durchschnittlichen amerikanischen Alltag entnommen waren und dann eben oft für hiesige Zwecke unpassend wirkten.
Beeindruckend ist immer wieder, wenn man Szenen in einem bestimmten Stil eines bekannten Künstlers erstellen lässt. Da stellt sich allerdings die Frage, ob man z.B. Klimt oder Monet oder wie hier Magritte Bilder malen lassen darf, die sie nie gemalt haben. Privat ist das ok. Aber wenn man das veröffentlicht: Auch wenn es nur Fotos sind. Verramscht man nicht dadurch deren Kunst?

Foto: Idee: Firla - Umsetzung: Designer-GPT-Bing

Die KI-eigenen Ideen mögen gelegentlich überraschen. Ohne die vom Auftraggeber eingebrachte Idee bleibt aber alles ziemlich uninspiriert oder zufällig. Nur selten übernimmt man gleich den ersten Vorschlag. Und mit den Änderungswünschen beginnt meist eine Schlacht der „Missverständnisse“, des Nichtverstehens und –wollens, -könnens, das nicht selten zum Abbruch von einer der beiden Seiten führt.
Das Verstehen ist englisch geprägt. Englisch gefasste Aufforderungen brachten oft präzisere Ergebnisse. Isolierte kleine Änderungen sind so gut wie unmöglich, wenn nicht dadurch alles verändert wird. Obwohl KI selbst noch einmal die gesamte Aufforderung wiederholt, erscheint das gesamte Bild verändert oder es ist nur die isolierte Änderung zu sehen.

Foto: Idee: Firla - Umsetzung: Designer-GPT-Bing

Ich hatte oft den Eindruck, mit einem Autisten zu tun zu haben. Genau diese stereotype Art der Aufgabenabhakens bei aufgesetzt wirkenden Kommunikationsmustern wird hier abgespult. Es ist für mich nicht denkbar, mich ständig dieser Roboter-Kommunikation zu unterwerfen.
Und was die Ergebnisse betrifft: Es ist wie bei den Texten, was auf den ersten Blick erstaunlich wirkt, ist nüchtern betrachtet eine üppige Anhäufung aufgesammelter Formenelemente. Man spürt immer mehr, dass da keine wirkliche Person dahintersteht. Ein Datenmix halt. Symptomatisch sind Fehler bei der Zuordnung und Zahl von menschlichen und tierischen Gliedmaßen.

Auch wenn ich im Augenblick noch Spaß an den ungeahnten Möglichkeiten für einen künstlerischen und humoristischen Surrealismus habe, teile ich die Sorge um einen KI-gestützten betrügerischen Umgang mit der Realität. Und es ist nur zu begrüßen, dass Microsoft beim öffentlichen Zugang zu den GPTs inhaltliche Beschränkungen eingebaut hat.

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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