Nicht nur Corona zeigt es: Medienkompetenz ist wichtiger denn je
Jede Nachricht hinterfragen

Über Fake News, wie man sie erkennt und wie man sie vermeidet, diskutierten Hüdaverdi Güngör, Miriam Dabitsch und Andrea Rosenthal am Donnerstag per Livestream mit den Zuschauern.  | Foto: Screenshot Heike Westhofen
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  • Über Fake News, wie man sie erkennt und wie man sie vermeidet, diskutierten Hüdaverdi Güngör, Miriam Dabitsch und Andrea Rosenthal am Donnerstag per Livestream mit den Zuschauern.
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Was passieren kann wenn Falschmeldungen gezielt eingesetzt werden um Stimmung zu machen, kann man täglich auf den Straßen beobachten. Verschwörungsmythen machen die Runde. Behauptungen, die durch einfaches Hinterfragen widerlegt werden könnten und sich doch hartnäckig halten.

Von Andrea Rosenthal

Zu mündigen Bürgern will auch das Gymnasium Heißen seine Schüler erziehen, weshalb dort die Vermittlung von Medienkompetenz für Schüler, Eltern und Lehrer fest zum Schulprogramm gehört. Den geplanten Informationsabend in der Schulbibliothek verhinderte das Coronavirus, weshalb die Podiumsdiskussion mit Hilfe des Recherchenetzwerks Correctiv und der Funke Mediengruppe kurzerhand auf Facebook und YouTube per Livestream stattfand.

Zum Austausch über ihre Erfahrungen trafen sich die Journalisten Hüdaverdi Güngör (Correktiv), Miriam Dabitsch (Head of Digital Content WVW/ORA) und Andrea Rosenthal (Mülheimer Woche). Die Zuschauer konnten sich über die Kommentarfunktionen an der Diskussion beteiligen.

Jeder erhält heute so viele Informationen wie noch nie, dennoch sind die Menschen auch so uninformiert wie noch nie. Wie kann das sein? Vertrauten die Bürger noch vor 20 Jahren überwiegend den klassischen Medien wie Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen, so haben Facebook, Instagram und Messenger-Dienste ihnen heute den Rang abgelaufen. Jeder kann Quelle von weit verbreiteten Informationen werden. Eine Chance, aber auch gefährlich.

Miriam Dabitsch dazu: "Jeder Journalist hat schon einmal den Vorwurf gehört 'Warum berichtet Ihr nicht, dass...' oder 'Da habt ihr einen Maulkorb, das dürft Ihr nicht schreiben'. Dabei gibt es keine übergeordnete Instanz, die in Deutschland Medieninhalte steuert." Und Andrea Rosenthal ergänzt: "Der Filter ist die journalistische Arbeit, der Faktencheck, das Einordnen in Gesamtzusammenhänge. Das führt bei seriösen Kollegen automatisch zu ähnlichen Ergebnissen."

Fake News enttarnen

Dieser Filter fällt bei der direkten Information per Internet oft weg. Deshalb fordert Hüdaverdi Güngör: "Jede Nachricht gehört hinterfragt. Ist sie plausibel? Regt sie mich auf? Dann sollte der Check laufen." Dazu gehört: Wer ist die Quelle? Was veröffentlicht sie sonst? Ist eine Tendenz zu erkennen? Ist die Nachricht aktuell? Gehört das Bild wirklich in den Zusammenhang? Werden Behauptungen durch Zahlen oder andere Quellen belegt? Sind diese glaubwürdig? "Das Internet liefert gute Werkzeuge, die diese Überprüfung jedem ermöglicht", erklärt Hüdaverdi Güngör.

Das Recherchenetzwerk Correctiv veröffentlicht auch in der Mülheimer Woche regelmäßig Faktenchecks. Außerdem hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bürger zu sensibilisieren. Unter www.reporterfabrik.org findet man zahlreiche, teils kostenlose Kurse, die die Medienkompetenz fördern. Auch für Schüler und Jugendliche gibt es mit dem Salon5 ein eigenes Programm.

Medienbildung

>> Wegen der Vielzahl der Informationsquellen, wird Medienkompetenz immer wichtiger. Hier kann man sich schlau machen:
>> www.reporterfabrik.org
>> www.medienanstalt-nrw.de
>> correctiv.org oder www.mimikama.at

Über Fake News, wie man sie erkennt und wie man sie vermeidet, diskutierten Hüdaverdi Güngör, Miriam Dabitsch und Andrea Rosenthal am Donnerstag per Livestream mit den Zuschauern.  | Foto: Screenshot Heike Westhofen
Fake News strömen mit der Nachrichtenflut oft ungefiltert bis zu uns. Es gilt sie zu enttarnen. | Foto: Andrea Rosenthal
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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