Spielekompass 2019: Spielen fördert Kommunikation
Innovative Spielideen können zur Sprachförderung eingesetzt werden
Die Spiele, die Ihr aus unserem Nikolaussack gewinnen könnt, haben wir mit vier zugewanderten Mülheimer Kindern im Rahmen der Sprachförderung getestet. David, James, Alyssa und Arpad sind zwischen acht und vierzehn Jahren alt und Deutsch ist nicht ihre Muttersprache. Doch beim Spielen fielen kleine und große Sprachhürden im Nu.
Von Andrea Rosenthal
Zunächst haben wir „Ab durch die Mauer“ von Zoch getestet. Das Spiel für zwei bis vier Spieler ab sieben Jahre hat auf der Spiel '19 in Essen den „inno-SPIEL“, einen Preis, den der Friedhelm Merz Verlag und die Stadt Essen jährlich für das Spiel mit der innovativsten und außergewöhnlichsten Spielidee vergeben wird.
Innovative Spielidee
Jürgen Adams ist der Kopf hinter der ausgeklügelten Spielidee. Beim Karneval der Gespenster auf Burg Drehcula gilt es, versteckte Kleidungsstücke zusammen zu suchen. Allerdings können die Gespenster auf ihrem Weg nicht durch Wände gehen, sie tun sich erst auf, wenn die Spieler mit einem raffinierten Mechanismus aus magnetischen Schiebern und drehbarer Platte, ihren Geist in die richtige Kleiderkammer bugsieren. Bei jedem Zug dürfen drei von vier magischen Zügen ausgewählt werden, deren Effekte oft nicht vorhersehbar sind. Manchmal kann man durch Mauern gehen oder andere Gespenster wie von Geisterhand wegbewegen. Auch kann der Spielplan um 90 Grad gedreht werden. Wurde für jedes Körperteil eine Verkleidungskarte gesammelt, ist das Gespenst ausgehfertig für den Karnevalsabend.
Das Spiel hat auch den älteren Kindern großen Spaß gemacht. Um die Züge der Gespenster zu planen, müssen sich die Spieler die Lage der Magneten merken und alle benötigen räumliche Vorstellungskraft, um die Drehungen richtig einzusetzen. Sprachlich konnten die Kinder Farben, Richtungsangaben und Kleidungsstücke wiederholen. Das Spiel kostet etwa 30 Euro.
Hier hilft nur Zusammenarbeit
Um die richtige Richtung und viel Geschick ging es auch beim nächsten Spiel. „Slide Quest“ aus dem Verlag Blue Orange haben sich Jean-Francois Rochas und Nicolas Bourgoin ausgedacht. Die deutsche Ausgabe wird von asmodee in Essen vertrieben. Ein bis vier Spieler ab sieben Jahre müssen hier dem mutigen rollenden Ritter helfen, das Königreich von Bösewichten zu befreien. In 20 Leveln, die sich in der Schwierigkeit steigern, muss der Ritter vorbei an Hindernissen und Fallen durch Kippen des Spielplans bewegt werden und verschiedene Aufgaben erfüllen.
Der Spielplan ist flexibel gelagert. An jeder Seite der quadratischen Box ist ein Hebel angebracht, der durch Herunterdrücken das Spielbrett anhebt. Je nach Spielerzahl müssen einer bis vier Hebel gleichzeitig bedient werden, um den Ritter in die passende Richtung zu bugsieren. Fällt der Ritter in ein Loch, müssen die Spieler von vorne beginnen. Ist die Zahl der Leben aufgebraucht, haben die Spieler gemeinsam verloren. Um die Bewegung zu koordinieren, müssen die Spieler miteinander reden. „Slide Quest“ kostet im Handel etwa 30 Euro.
Die Erzählwürfel
Ebenfalls im Vertrieb von asmodee sind die Rory's Story Cubes, Erzählwürfel, die es zu verschiedenen Themen gibt. Jede Packung enthält neun Würfel und eine Spielregel. Wobei die wichtigste ist: Es gibt kein Richtig oder Falsch! Es geht allein ums Erzählen einer stimmigen Geschichte. Bei unserer Ausgabe der Story Cubes geht es um Helden.
Die Spieler werfen alle neun Würfel, schauen sich die Motive an und lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Der erste Spieler sucht sich einen Würfel aus und beginnt mit „Alles begann, als...“ Reihum wählt jeder ein Würfelmotiv und setzt die Geschichte fort. Die Würfel sind sowohl in der Sprachförderung als auch in der Seniorenarbeit gut einsetzbar, machen aber auch einfach fantasievollen Menschen Spaß, da sie immer wieder Erzählanlässe bieten. Ein Würfel-Set kostet etwa 12 Euro.
Jetzt gewinnen
Für unseren Nikolaussack haben die Verlage jeweils ein Exemplar der Spiele zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Um in die Lostrommel zu kommen, reicht ein Klick bis Dienstag, 10. Dezember, 10 Uhr, auf den jeweiligen Button.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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