Glosse
Harrybuch macht keinen kluch

Das in aller Mund befindliche Harrybuch mit den Erinnerungen an seinen Vater Charles und seine Mutter Diana, so hat die Presse jetzt herausgefunden, entspricht in vielen Details nicht der Wahrheit. Zum Beispiel schreibt er in der Nagelszene:

„In die linke Hand nahm er einen Nagel, in die rechte einen Hammer und versuchte, seine gespitzten Lippen so auf die Kante des Sideboards zu legen, dass er sie mit wenigen Schlägen
auf dem Sideboard festklopfen konnte, ohne seine Nase zu beschädigen. Leider zog er im entscheidenden Augenblick die Lippen zurück, sodass er lediglich den Nagel in die Kante des Sideboards trieb, was er viel sorgfältiger hinbekommen hätte, wenn er sein Gesicht gleich von der Kante ferngehalten hätte. Erst als er es mit der Zunge versuchte, hatte er endlich Erfolg.
Meine Mutter war allerdings nicht begeistert, weil er sich unglücklicherweise genau vor dem Fernseher, der in das Sideboard eingebaut war, hingekniet und festgenagelt hatte, sodass es seiner Frau nur mit großer Anstrengung gelang, am Abend das Programm zu verfolgen. Sie wollte aber auch nicht in den kalten Keller runter, um Camilla oder eine Zange zu holen. Sie hatte sich ein Fußbänkchen aus der Küche geholt und bat ihren Mann, einen runden Buckel zu machen, sodass sie etwas sehen konnte, wenn sie sich seitlich mit dem Bänkchen dazusetzte. Natürlich konnte er in dieser Situation nicht viel dazu sagen, aber er weigerte sich, den Wünschen meiner Mutter nachzukommen. Natürlich war da der Streit schon wieder programmiert.“

Nun fand man heraus, dass Charles bis heute noch nie einen Nagel und einen Hammer zur Hand genommen hat, - wohl aber Schrauben und Akkuschrauber.

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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