Insekten essen
Haben Sie schon gewählt? - Ja. Ich nehme den Insektenteller!

Foto: wahrscheinlich Rick Neves,  aus Zeitung
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Das Erste, was ich bei dem Foto dachte, war: „Ach, wie unappetitlich! Hat man sicher bei einer Wohnungsauflösung gefunden. Das Alter des Gerichts ließe sich wahrscheinlich anhand des Getiers feststellen."

Pustekuchen!

Es handelt sich aber um eine frische Aufnahme aus einem französischen Restaurant. Nun ja, die essen auch ja noch anderes! 
Wenn man aber der Presse hierzulande Glauben schenkt, sind auch bei uns Insekten 'in aller Munde'.

Das macht mich stutzig! Sind nicht weltweit inzwischen 40 Prozent aller Insektenarten vom Aussterben bedroht? Die Biomasse aus Insekten ist doch um 75 Prozent zurückgegangen. Und der Rest soll jetzt auch noch gefangen, gekocht und gegessen werden? ?

Wo denken Sie hin! Die Speiseinsekten werden keineswegs gefangen, sie werden ebenso wie Schweine, Rinder und Hühner erstmal industriell gezüchtet, also mit Pflanzen gefüttert:

Massentierhaltung!!!

Was bei uns noch sehr ungewohnt auf dem Teller erscheint, gehört allerdings für Milliarden Menschen in Asien, Afrika und Amerika seit jeher zum täglichen Speiseplan. 80 % aller Tiere sind Insekten.
So ganz unbekannt ist der Verzehr von Insekten auch in Europa nicht. Zikadenpuppen schmeckten den alten Griechen vorzüglich, während die Römer für Käferlarven schwärmten. Diese alten Essgewohnheiten scheinen sich jetzt langsam wieder bei uns zu verbreiten. Wenn man der Presse glaubt mag. Nun allerdings unter dem Gebot, den Planeten retten zu müssen. Ob allerdings die industrielle Massentierhaltung von Insekten weniger Umweltbelastung bringt, muss sich erst noch herausstellen. -  Auch Insekten verarbeiten Pflanzenteile, ein Umweg auch hier, beklagen Veganer.
Entomophagie nennt man die Ernährung mit Insekten. 2000 Insektenarten sollen essbar sein, schätzt man.

Aber nun mal Butter bei die Larven: Wie schmecken Insekten eigentlich?

Wenn man eingeschworenen Entomophagisten, so heißen die "Insektenvertilger", glauben darf, sind da vielfältige Geschmacksnoten zu entdecken: Schinken, Nuss, Apfel und Popcorn. Und vor allem können die Viecher in der Küche normal verarbeitet werden. Sie lassen sich problemlos grillen, kochen, in Soßen servieren, auf Teller streuen und sogar mit Schokolade überziehen.
Einziges Problem: Die meisten bei uns finden Insekten wenig appetitanregend.
Obwohl, wir haben alle schon Insekten gegessen, jedenfalls Teile davon. Beispiel Schildlaus, deren Rot man in Bonbons aber auch in Wurstwaren findet.

Die Welt retten, Insekten essen? Ich würde sofort mitessen, wenn dadurch die Klimakatastrophe wenigstens abgebremst werden könnte.

Dann würde ich den Lesern und Leserinnen zurufen:
„Erheben wir unser Insektglas und lassen Sie uns anstoßen auf das reichliche Angebot an Proteinen aus Mehlwürmern, Wanderheuschrecken, Heimchen und Larven des Getreideschimmelkäfers. Prost!“

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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