Massagepistole
Good Vibrations mit der Schwester des Föhns
Unter den nicht waffentauglichen aber durchaus nützlichen Pistolen ist zur Farb-, Klebe- und Bewässerungs- nun auch noch die Massagepistole gestoßen. Noch mehr als die Vorgenannten lässt sie durch das gänzliche Fehlen eines Abzuges vergessen, dass es einst die Kavallerie war, welche die Pistole als Schusswaffe zu Pferde einführte, und das in Tschechien. Wie der große Wahrig verrät, nennt man das fixe Gerät dort píšt'ala, was ursprünglich „Pfeifenrohr“ bedeutet und sich vom Verb pištěti „pfeifen“ herleitet. Also eine dieser üblichen Verharmlosungen schlimmer Werkzeuge, auf die man gerne pfeifen würde.
Nicht so im Falle der Massagepistole, da hier die „Munition“ im Lauf verbleibt und mit guter Absicht lediglich mehr oder weniger vibriert. Diese Schwester des Föhns ist bequem im Stehen, Sitzen, Liegen in Anschlag zu bringen, gewiss auch zu Pferde, aber wichtiger noch: vor dem Fernseher.
Meine Körperpartien werden nunmehr zu Treffpunkten entspannender Erschütterungen mit Nachhaltigkeitsgarantie. Ich erforsche sowohl geahnte wie ungeahnte Wohlgefühlzonen mittels diverser Gumminoppenaufsätze. Der Kopf ist dabei ausgenommen, er muss leider cool bleiben und die sichere Haltung der MP überwachen. Dabei erleben sogar totgeglaubte Regionen ein prickelndes Revival.
Mit dieser friedenstiftenden MP wird mir der Unterschied zwischen Knochen, Fett und Muskeln erfahrbar, da sich z. B. sanftes Muskelbeben sehr deutlich von rappelndem Knochenbeben unterscheidet.
Ganz wichtig bei der Erforschung möglicher Vibrationsstellen ist die Antizipation des Kribbelns. Sie führt uns auf eine wunderbare Safari der Good Vibrations.
Tipp: Achten Sie aber bitte darauf, dass Sie noch vor dem Akku erschöpft sind.
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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