Baden zu Corona-Zeiten
Freibadflächen sind Mangelware und heiß begehrt - frühzeitig planen
Der Sommer hat Mülheim fest im Griff. Bei Temperaturen über 30 Grad auch im Schatten, sehnen sich die Bürger nach Abkühlung. Doch bewachte und sichere Wasserflächen sind rar. Und durch die Corona-Auflagen und die geltenden Abstandsregelungen gibt es noch weniger Bademöglichkeiten.
Von Andrea Rosenthal
Mülheim verfügt nur über zwei Freibäder: Das Friedrich-Wennmann-Bad als Hybrid, bei dem bei diesen Temperaturen natürlich das Dach geöffnet ist, und das Naturbad Styrum.
Für frühe Vögel
Wer im Heißener Friedrich-Wennmann-Bad schwimmen möchte, sollte frühzeitig da sein. Eine Online-Buchung ist dort nicht möglich. Karten gibt es nur an der Tageskasse. Und die Kapazität ist begrenzt. Auf die Liegewiese dürfen bei geöffnetem Dach nur 200 Personen. Im Sportbecken dürfen sich gleichzeitig 45 Schwimmer aufhalten. Für sie gibt es fünf Bahnen: zwei für gemächliche Schwimmer, eine Sportbahn und zwei für sportlich ambitionierte Schwimmer. Ins Lehrschwimmbecken dürfen nur 22 Leute zur gleichen Zeit.
Es gilt die Abstandsregelung, auch im Wasser, in der Umkleidekabine gilt die Maskenpflicht. In den Duschräumen dürfen sich jeweils nur drei Personen aufhalten.
Online reservieren
Entspannter ist das Schwimmen im weitläufigen Naturbad in Styrum möglich. Naturbadleiter Dustin Radde und sein Team haben schon früh auf ein Online-Buchungssystem gesetzt. Unter www.naturbad-tickets.de können die begehrten Tickets reserviert werden.
Anfangs konnte man seine Tickets noch online per Paypal bezahlen. "Das hat fast ein Drittel der Gäste genutzt. Doch die Kommunikation zwischen Paypal und unserem Buchungssystem hakte immer wieder, so dass wir die Funktion mittlerweile abgeschaltet haben." Nun müssen die Tickets unter Vorlage der Buchungsnummer und des Ausweises an der Kasse bezahlt werden. Das geht natürlich auch kontaktlos.
Den Badespaß muss man früh planen. "Wer am Dienstag noch nicht gebucht hat, da könnte es fürs Wochenende schwierig werden", weiß Dustin Radde. 850 Wasserfreunde kann er zeitgleich auf das Gelände lassen. Um die Besucherströme zu steuern, wurde das Naturbad in die drei Bereiche "Familienstrand", "Turmerlebnis" und "Schwimmen und Erfrischen". Hinzu kommt das Angebot des Skimboardens.
Um Schlangen zu vermeiden, öffnen die einzelnen Bereiche zeitversetzt. Wenn die Bereiche noch nicht ausgelastet sind, ist unter Absprache mit dem Personal auch ein Wechsel möglich, so dass Schwimmer auch das Turmerlebnis bekommen können.
"Es läuft ganz viel über Kommunikation, wir regeln viel mit Absprachen", erläutert Dustin Radde. Er schwärmt von der guten Stimmung im Bad. Das System mit den Abständen und den Zonen wird von den meisten Besuchern respektiert und eingehalten. "Doch wir sanktionieren auch jeden Regelverstoß mit einem Platzverweis, in schlimmeren Fällen mit Hausverbot." Insgesamt sei das Miteinander aber deutlich entspannter als in vorherigen Sommern. "Es wäre toll, wenn wir das auch in die Zeit nach Corona mitnehmen könnten", wünscht sich der Leiter des Naturbads.
Nicht unterschätzen
Immer wieder nutzen Mülheimer die Wiesen und Flächen entlang der Ruhr zum Sonnenbaden. Nicht selten springt man zur Erfrischung kurz in den Fluss. Doch die DLRG und die Feuerwehr warnen ausdrücklich vor den Gefahren. Unterströmungen sind oft nicht zu erkennen, sie können aber selbst geübten Schwimmern gefährlich werden.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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