Triangel als Blasinstrument

Fortgeschrittene Erfahrungen mit dem KI-Bildergenerieren

Vorläufiges Prädikat: Überwiegend hilfreich bei der Umsetzung von Ideen, manchmal sogar sehr.

Man muss aber lernen mit Einschränkungen, die man bei einem "intelligenten" Programm nie vermuten würde, umzugehen.
Zwei Beispiele:
1.Es ist mir trotz aller nur denkbaren Hilfestellungen für meinen Designer  nicht gelungen, einen alten Mann ganz realistisch Triangel spielen zu lassen. Das Bild ist noch eins der ansprechendsten:

Übrigens habe ich dieses Bild an ein Musikhaus geschickt und als Urlaubsfoto ausgegeben. Es wurde gleich als KI-generiertes Bild erkannt. Nicht nur, weil es dieses Instrument nicht gibt, sondern auch die Art des Blasrohrs, fehlende Gebrauchsspuren am Instrument wie am Spieler...

Bei beliebig oft wiederholter exakt gleicher Anweisung produziert KI immer neue Variationen. Nie identische, bestenfalls ähnliche. Das kann positiv oder wie hier sehr negativ gesehen werden.

Für surrealistische Experimente ist KI im allgemeinen aufgeschlossen, aber nicht genügend gefüttert.

2.Anweisung: In einer belebten Fußgängerzone spielt ein armer Mann hingebungsvoll auf einer alten Gitarre ohne Saiten. Man hört nur ein leichtes Klopfen der Finger auf dem Griffbrett. Die Leute werfen trotzdem Münzen in das Kästchen auf dem Boden.

Nach etlichen Versuchen, gab ich auch hier auf.

KI wurde wohl nicht mit Bildern von Triangeln und Gitarren ohne Saiten gefüttert! Sie ist aber überzeugt, dass sie Bilder von Triangeln und solcher Gitarren erzeugen kann. Sie sieht aber nicht, was sie produziert!!!

Ich vermute mal: Sie kann nicht kontrollieren, was sie geschaffen hat!!!

Es steht dann unter einem Bild „Katze ohne Schwanz“, obwohl die generierte Katze ganz eindeutig  einen Schwanz hat.

Auch ein „Pinsel ohne Haare“ musste scheitern. Nein, Pinsel ohne Borsten kann KI nicht. Dafür ist ihr ein Kunstwerk gelungen: „Lasurpinsel im Stil von Magritte“ mit dem typischen Bowler.

Man hat offenbar alle Dinge nur in ihrem Normalzustand einprogrammiert. Die KI kann nicht gezielt einzelne Bestandteile weglassen.

Das gilt auch allgemein für Änderungswünsche. Das Resultat befriedigt selten, da immer auch anderes mit verändert wird. Wie gesagt, es gibt keine zwei gleichen Kreationen.
Aber nicht immer endet ein Versuch mit dem Gefühl des Scheiterns, manchmal ist man sogar dankbar, wenn am Ende unverhofft ein künstliches Kunstwerk entsteht wie beim Projekt „Gitarre ohne Saiten“, das ich dann „La Transparenta“ nannte.

Während die KI von Verboten nichts weiß, ist eine Sprachsperre eingebaut, die die Anweisungen auf unschickliche Wörter abklopft und dabei auch nicht vor Sehenswürdigkeiten einer Stadt halt macht. „Manneken Pis“ ist ein harmloses Beispiel. Nur mit dem Zusatz „Statue“ lässt sie das berühmte Männeken passieren.
Diese durchaus sinnvolle Sperre hat sie allerdings nicht, wenn sie vorgibt etwas darzustellen, das sie gar nicht darstellt. Siehe Beispiel Triangel. Bilder gehen oft nicht mehr aus dem Kopf, wer sich eine Triangel zeigen lassen will, weil er sie nicht kennt, und dann eine Blastriangel sieht, wird sich später vielleicht etwas verarscht vorkommen.
Am faszinierendsten sind für mich meine gesammelten "Im Stil von" -  Kreationen, wo Monet und Magritte die vorderen Plätze belegen.
Aber, und das sei noch einmal deutlich unterstrichen, gerade wegen solcher "täuschend" ähnlicher Effekte, bin ich für eine Kennzeichnungspflicht aller KI-generierter Bilder- Das schließt ja nicht aus, dass der Auftrags- und Ideengeber mit genannt wird.