Erste Covid-19 Fälle in Mülheimer Seniorenheim
Fliedner Dorf erhöht Sicherheitsmaßnahmen
Heute morgen meldet die Stadt 42 positiv getestete Bürger, elf gelten geheilt. Massiv angestiegen ist die Anzahl der Menschen in Quarantäne. Denn das ist die schlechte Nachricht: Drei Bewohnerinnen in dem Bereich "Wohnen im Alter" im Theodor-Fliedner Dorf sind mit dem Coronavirus infiziert. Die alten Damen sind zwischen Ende 80 und Mitte 90 Jahre alt und werden aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes bereits seit längerer Zeit palliativ betreut.
Das Gesundheitsamt hat sich zusammen mit der Theodor Fliedner Stiftung als Träger darauf geeinigt, zum Schutz von Pflegepersonal und Bewohner eine hausweite Quarantäne anzuordnen. Neben weitreichenden Hygienemaßnahmen darf das Personal nicht mehr zwischen den Wohnbereichen ausgetauscht werden. Der Ausbruch wird engmaschig vom Gesundheitsamt begleitet, so dass weitere Maßnahmen zügig eingeleitet werden können.
Die Quarantäne gilt aber nur für den oben genannten Bereich, nicht für das ganze Fliedner-Dorf.
Notfallpläne sind vorhanden
Dank eines Krisenstabs in der Stiftung, der tagesaktuell auf die Situation reagiert und entsprechende Handlungsmaßnahmen an die Einrichtungen gibt, sind die Häuser, Abteilungen und Wohnbereiche schon länger darauf eingestellt, dass es zu vermehrten Krankheitsfällen kommen kann und haben Notfallpläne, um den Betrieb im Ernstfall aufrecht zu erhalten.
„Die Solidarität und Unterstützung der Mitarbeiter ist sehr groß, sodass die Versorgung der Bewohner gesichert ist“, erklären Sabine Halfen und Claudia Ott vom Vorstand der Theodor Fliedner Stiftung. Sollte es zu Engpässen bei Hilfsmitteln kommen, gibt es einen internen Austausch zwischen den Einrichtungen, um sich kollegial auszuhelfen, während der zentrale Einkauf parallel an (Nach-)Lieferungen arbeitet. Auch der Kontakt mit der Heimaufsicht ist eng. Auch hier stehen die Mitarbeiter für unterstützende Hilfen bereit.
"Noch bekommen wir das personell gut geregelt", bestätigt Sprecherin Claudia Kruszka, auch wenn jetzt einige der Pflegerinnen und Pfleger ebenfalls in Quarantäne sind, bis Testergebnisse vorliegen. Schutzmaterial ist aber auch hier inzwischen ein knappes Gut, wie fast überall, es ist schwierig, Nachschub zu bekommen.
Dem Vorstand der Stiftung ist es aber auch ein Anliegen, für die Solidarität und die Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter, der guten Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und der Heimaufsicht der Stadt Mülheim, Danke zu sagen: „Die Corona-Krise verändert rasant unseren Alltag, unser Berufsleben und unser Privatleben. In Sorge um die Gesundheit unserer Klienten, Bewohner, Patienten, Rehabilitanden und Mitarbeiter mussten wir schon verschiedene Maßnahmen ergreifen, die große Einschränkungen für alle haben. Wir hoffen, dass diese Maßnahmen jetzt greifen, und wir diese Krise bewältigen können. Das wünschen wir allen.“
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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