Was tun gegen die Mintarder Parkplatznot?
Eine Lösung muss her

Direkt vor der Mintarder Anlage verläuft der Radweg in Richtung Kettwig. 
Foto: Henschke
  • Direkt vor der Mintarder Anlage verläuft der Radweg in Richtung Kettwig.
    Foto: Henschke
  • hochgeladen von Daniel Henschke

Die Parkplatznot im ländlichsten Stadtteil Mülheims ist Legende. Noch verschärft durch zusätzliche Wohnbebauung, sind Stellplätze absolute Mangelware in Mintard. Besonders dramatisch wird es bei Hochzeiten oder Beerdigungen, Schulungen der Meducation GmbH oder größeren Veranstaltungen im Mintarder Wasserbahnhof.

Der ansässige Fußballverein DJK Blau-Weiß Mintard spielt mit Damen- und Herrenmannschaft in der Landesliga, was regelmäßig viele Zuschauer anzieht. Außerdem hat die DJK eine große Jugendabteilung. Da knubbelt es sich an Trainings- und Spieltagen. Völlig chaotisch wird es, wenn die Blau-Weißen zu ihren beliebten Jugendturnieren laden. Perspektivisch werden zusätzliche Parkflächen benötigt. Da sind sich Fußballverein, Anwohner, Kirche und Gewerbe einig.

Zumal der Stadtteil mit dem öffentlichen Nahverkehr kaum zu erreichen ist. Seit Jahren wird die mangelhafte Anbindung Mintards durch den ÖPNV beklagt. Fußballverein und Bürgerverein „Wir in Mintard“ führen seit einiger Zeit Gespräche mit der Stadt Mülheim, um sowohl die Routenführung als auch die Taktung zu verbessern. Auch die Parkplatzsituation und weitere Mintarder Themen wie Tempo 30 und Breitbandanschluss wurden nochmals nachdrücklich bei Politik und Verwaltung platziert.

Ein Parkstreifen

Der Vereinsvorsitzende Christian de Nocker bestätigt, dass es von Seiten des Vereins seit langem den Wunsch gebe, die im Zuge der Bebauung des ehemaligen Parkplatzes im Bereich der August-Thyssen-Straße verloren gegangen Parkflächen an anderer Stelle zu ersetzen. Der Verein habe Belastungsspitzen bislang abmildern können, indem bei besonderen Ereignissen der Ascheplatz zum Parken freigegeben wurde: „Dies ist aber keine Lösung für den Regelbetrieb, der den Verein aber insbesondere auch die Anwohner in unschöner Regelmäßigkeit mit dem Problem des mangelnden Parkraums konfrontiert.“

Für den Klub wäre ein Parkstreifen mit 80 bis 120 Stellplätzen im Bereich der Ackerfläche entlang des Radweges die beste Option: „Damit würden die Stellflächen im Dorf durch den Sportbetrieb im Regelbetrieb gar nicht mehr belastet und ein Großteil der durch ortsunkundige Besucher und notorische Falschparker verursachten Verkehrsprobleme im Bereich der Zufahrt zum Platz könnten behoben werden. Zudem würden ausreichend Parkflächen für Spaziergänger und Radtouristen zur Verfügung stehen.“

Mögliche Flächen

Das fragliche Grundstück gehöre allerdings der Kirche und sei als landwirtschaftliche Nutzfläche verpachtet. Auch planungsrechtlich gäbe es wohl noch einige Hürden. Vor einigen Jahren habe die Kirchengemeinde schon mal die Bereitschaft signalisiert, entsprechende Planungen zu unterstützen, bevor aus planerischen Gründen andere Flächen favorisiert wurden. Wie man sehe, sei das Parkplatzthema kein leichtes: „Aber es gibt, wie wir hören, zumindest neue Ideen. Wie diese konkret aussehen und wie realistisch eine Umsetzung ist, wissen wir leider auch noch nicht.“

Der Bürgerverein „Wir in Mintard“ hatte schon vor Jahren eingeladen zu Info- und Diskussionsabenden, aber wirklich getan hat sich nichts. Mögliche Flächen waren geprüft worden, doch ohne Erfolg. Drei Bereiche in Nähe der Sportplatzes würden zumindest die Grundvoraussetzungen erfüllen. Doch vieles in Mintard liegt im Landschaftsschutzgebiet und, seit vergangenen Sommer in aller Munde, im Überschwemmungsgebiet.

Die SPD hakt nach

Jetzt möchte die SPD-Fraktionsvorsitzende Susanne Dodd das Thema auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung 3 hieven. Die SPD habe erfahren, dass sich eine Lösung des Problems abzeichne, indem ein bisher als Acker genutzte Fläche in einen Parkplatz umgewandelt werden könnte. Die Sozialdemokraten wünschen sich einen aktuellen Sachstandsbericht der Verwaltung, der die Lage des Parkplatzes enthalte, die Anzahl der geplanten Parkplätze, den Stand der Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer sowie den Stand des baurechtlichen Genehmigungsverfahrens, unter anderem beim Hochwasserschutz.

Christian de Nocker will sich überraschen lassen: „Sollte die Verwaltung aktuell wieder in diese Richtung denken und sogar einen konkreten Lösungsansatz haben, würden wir das selbstverständlich begrüßen. Nähere Informationen haben wir diesbezüglich bislang leider auch nicht. Wir sind gespannt, ob es neue Erkenntnisse gibt.“ Die Verwaltung lässt sich aber noch nicht in die Karten blicken. Stadtsprecher Volker Wiebels bat um Verständnis: „Wenn es eine offizielle Anfrage der SPD in der BV ist, wird sie auch dort beantwortet und nicht vorher über die Presse.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.