Auftrittsverbot wegen der Corona-Krise leert die Kassen schnell
Ein Zirkus in Not

Silvano Neigert und seine Familie sind in Mülheim am Flughafen gestrandet. | Foto: PR-Fotografie Köhring/AK
  • Silvano Neigert und seine Familie sind in Mülheim am Flughafen gestrandet.
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Die Einschränkungen im öffentlichen Leben wegen des Coronavirus bringt viel wirtschaftliche Not mit sich. Kleinunternehmen ohne Rücklagen bekommen das schon nach wenigen Tagen zu spüren. Dazu zählt auch der Circus Altano, der in Mülheim am Flughafen gestrandet ist.

Von Andrea Rosenthal

"Auch wenn wir in Mülheim schon viel Hilfe erfahren, wird es für uns gerade richtig eng", berichtet Karl Neigert, Oberhaupt der zur Zeit 20-köpfigen Zirkusfamilie. Eigentlich hatte die Saison nach der langen Winterpause gerade so richtig begonnen, als sie durch das Virus abrupt endete. Der Circus Altona stand im sauerländischen Menden als das erste lokale Auftrittsverbot ausgesprochen wurde. Den dortigen Platz musste die Familie verlassen und zog nach Mülheim, wo vom 26. März bis 5. April die Vorstellungen geplant waren. Doch auch diese müssen nun entfallen.

Karl Neigert erzählt: "Wir sind froh, dass wir auf dem Gelände des Flughafens stehen bleiben dürfen. Denn mit der eingezäunten Wiese ist es für uns und die Tiere angenehm und sicher. Doch die Kosten wie Platzmiete, Strom und Wasser laufen weiter." Auch wenn schon teilweise Ratenzahlung vereinbart wurde, sehen die Zirkusleute schwarz. Mit dem Auftrittsverbot sind ihnen sämtliche Einnahmemöglichkeiten verwehrt.

Die Mägen müssen gefüllt werden
Doch nicht nur drei Generationen der Familie Neigert, sondern auch fünf Hunde, sechs Tauben, zwei Ziegen, sechs Pferde und ein Lama müssen ernährt werden. "Sonst haben wir uns wenn es eng wurde mit den Tieren an die Supermärkte gestellt und für unsere Aufführungen geworben, aber auch das geht nun nicht", berichtet der Zirkus-Chef. Nur dank weniger Sponsoren lief es bisher.

Doch nun bittet der Zirkus die Mülheimer um Hilfe. Neben Heu- und Futterspenden, die direkt beim Circus Altano an der Brunshofstraße abgegeben werden können, braucht die Familie nun Geld, um Versicherungen und Sttrom und Wasser zu bezahlen. Wer helfen möchte erreicht Justine Neigert unter Tel. 0157/89312166 oder circusaltano@web.de. Für Geldspenden ist ein Konto bei der Sparkasse Köln eingerichtet worden. IBAN: DE25 3705 0299 3074 0060 11.

Die Proben gehen weiter
Die Zirkusfamilie hofft auf Unterstützung, denn Familie Neigert ist für ihre ehrenamtlichen Auftritte in Seniorenheimen bekannt. Wenn der Zirkus die Krise übersteht, soll es damit auch weitergehen. "Wir proben auf jeden Fall täglich unsere Nummern und sind bereit", verspricht Justine Neigert.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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