Martin in der Pandemie

Das Mölmsche Ssinter-Mätes-Vögelsche hat den Blues

Link zum Ssinter-Mätes-Blues

Die Martinsaktivitäten, ganz besonders die großen Umzüge hier und anderswo, fallen schon zum zweiten Mal hintereinander aus. Die jetzt kurzfristig entschiedene Erlaubnis für Alternativen wird daran wenig ändern, zumal die wie geheime Zusammenkünfte behandelt werden.
Groteskerweise wird in der Pandemie die rege Beteiligung am Brauchtum („Martinstourismus“) zum Problem. Genau wie der wesentliche Bestandteil des Martinsfestes, das Singen zu viel Aerosole in Bewegung bringt. Es wird auf jeden Fall die Tradition, d.h. nämlich die ständige Weitergabe von Brauchtum an die Jungen, weiter nachhaltig beschädigt.
Besonders das ältere Liedgut, das bisher schon nur noch mit Kraftanstrengungen gepflegt werden konnte, ist nun in Gefahr, völlig vergessen zu werden.
Das drückt der von Franz Firla in einem spontanen musikalischen Gefühlsausbruch hervorgebrachte „Mätes-Blues“ aus, der den alten mölmschen Text rezitiert, aber als Litanei intoniert, als Abgesang auf eine schwindende lokale Tradition, welche schon einmal vor hundert Jahren durch den Mölmschen Kringk unter Wilhelm Klewer wiederbelebt werden musste.
Vor Augen hatte er beim improvisierten Singen die betagten Männer und Frauen, die in hohem Alter, teils im Rollstuhl, mit ihm im Kreis saßen und auswendig den als Kind in der Schule gelernten Text mit großem Elan vortrugen. Ja, man musste schon vor geraumer Zeit mit Mölmsch-Platt-Literatur in die Senioreneinrichtungen unserer Stadt gehen, um innige mölmsche Tradition hautnah erleben zu können.
Seit dem Erscheinen bei der MST vor einem Jahr auch in martinsfernen Zeiten 670 mal geklickt, erfreut sich immerhin diese

Reminiszenz des mölmschen Traditionsliedes

einer gewissen ganzjährigen Beliebtheit. Nicht zuletzt auch wegen der tollenoptischen Gestaltung durch die MST:
Der originale Text wird unterstützend zu stimmungsvollen Bildern unseres Innenstadtumzuges eingeblendet.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=K-xJ7qlIY54