Urlaubsentdeckung
Das halbierte schwarze Pferd vor Oostkapelle

Foto: Franz B. Firla
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Der geteilte Goldene Reiter

Seit Jahren fahren wir nach Oostkapelle. Und natürlich über das Dörfchen Serooskerke. Und immer an diesem schwarzen, durchgeschnittenen Pferdestandbild auf durchschnittener runder Scheibe vorbei.
Okay, moderne Kunst halt. Hat sich ein spleeniger Niederländerer ausgedacht. Pferd durchgeschnitten. Wer da Spaß dran hat.
Jetzt hatten wir erstmals die Muße, mal eben für ein Foto auszusteigen. - Es hat sich gelohnt.
Die Bronzeplastik hat nämlich einen realen, zeitgeschichtlichen Hintergrund.
Zunächst gibt unten eine kleine Tafel Auskunft: Iris Le Rütte : „Der halbe goldene Reiter,“ zur Erinnerung an einen Goldmünzenfund in Serooskerke.
Danach glaubte ich, natürlich etwas verwundert, es handle sich bei dem Kunstwerk um die Erinnerung an den 1966er Fund einer einzigen, mittenmangs durchgebrochenen Goldmünze an genau dieser Stelle und suchte nach dem Reiter. Ob der in den Spalt gefallen war?
Später las ich auf Wikipedia von einem Landarbeiter, der über tausend Goldmünzen aus dem 16./17. Jh. gefunden hatte ,in einem Gesamtwert von 340.000 Euro!
1979 kamen noch mal 850 Silbermünzen an anderer Stelle hinzu.
Gegenüber vom halbierten Reiter kann man Strandausrüstung erwerben, u. a. auch Schaufeln. Warum immer vor den Dünen schaufeln? Vielleicht hat man ja Glück wie der Landarbeiter, der hier weit ab von den Nordseewellen in einem Porreefeld herumgrub.
Der goldene Reiter war übrigens eine gängige Münze in verschiedenen Prägungen der damaligen Zeit. (Siehe Foto)
Das gespaltene Kunstwerk , mit verbindendem Pferdebein, symbolisiert die althergebrachte Regelung, wonach sich bei Schatzfunden Finder und Grundstückseigentümer (die Gemeinde) den Schatz zur Hälfte teilen.
So kam die Gemeinde Serooskerke 1967 in den Genuss eines Schwimmbades mit dem sinnigen Namen „Goudvijver“, Goldweiher.
Hinter der Plastik liegt ein großes Haus mit vorgelagertem echtem Weiher, und etwas seitlich davon das besagte Schwimmbad.

Das Foto wurde wegen der besseren Sichtbarkeit der Teilung von hinten aufgenommen

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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