Spatenstich in Mintard für schnelles Internet
Das Gigabit-Netz kommt
Mintard wird endlich angebunden an stabiles und schnelles Internet. Gut gelaunt fand der Spatenstich für den ersten Abschnitt des Glasfasernetz-Ausbaus in Mülheim statt. Zwei Infoveranstaltungen für die Einwohner wurden geradezu überrannt, eine weitere soll folgen.
Mit insgesamt 24 Millionen Euro von Bund und Land wird die Stadt gemeinsam mit Energiedienstleister medl bis Juni 2025 ein leistungsstarkes Giga-Glasfasernetz aufbauen mit rund 145 Kilometern Länge. Gefördert werden Immobilien, deren Internetanschluss weniger als 30 Mbit/s Datenübertragungsrate bieten und somit als unterversorgt gelten. Das neue Netz garantiert 1.000 Mbit/s in einem ersten Schritt, technisch wäre später noch mehr möglich. Der sogenannte FTTH-Ausbau ist ideal für Streaming, mobiles Arbeiten im Homeoffice, digitale Bildung, Online-Einkäufe und Videotelefonie.
Oberbürgermeister Marc Buchholz war dementsprechend fröhlich, als er gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind zum Spaten griff. Dazu gesellten sich Vertreter von Projektträger ateneKOM, medl GmbH und Stadt Mülheim. Buchholz strahlte: „Der erste weiße Fleck wird beseitigt auf der Mülheimer Stadtkarte.“ Der Ausbau des kommunalen Gigabit-Netzes sei ein großen Schritt in Richtung Smart City und digitaler Zukunftssicherheit.
Eine Herausforderung
Auch medl-Geschäftsführer Hendrik Dönnebrink war froh: „Ein tolles Projekt.“ Eine euphorische Rede wolle er aber erst in einem Jahr halten: „Wenn dann alles funktioniert, lade ich Sie wieder ein.“ Für medl sei das Projekt eine unternehmerische Großaufgabe und eine Herausforderung. So habe man sich vorsorglich mit Material bevorratet: „Glasfaserkabel kommen viel aus Russland und der Ukraine.“ Das Geschäftsmodell des lokalen Energieversorgers werde zukünftig auch den Verkauf von Daten beinhalten, nach dem für Dönnebrink „logischen Schritt ins Breitband“. Der Zuspruch der Mintarder begeistere: „Sie haben ja auch lange genug warten müssen.“
Frank Thelen als Gigabit-Koordinator der Stadt korrigierte übrigens den Eindruck, die Dörfler seien mit daran schuld, dass 2017 ein Projekt der Deutschen Glasfaser nach einer ersten Marktanalyse geplatzt sei: „Das lag nicht an Mintard, hier gab es positive Rückmeldungen von der Hälfte aller Haushalte.“ Das Plangebiet habe damals aber auch andere Stadtteile umfasst: „Und in Heimaterde gab es zum Beispiel nur eine einstellige Prozentzahl an Zusagen. Das wurde dann vom kommerziellen Anbieter nicht weiter verfolgt.“
So läuft’s
►Der Verteilnetzausbau erfolgt auf öffentlichem Grund, bis vor jedes geförderte Grundstück. Die Eigentümer müssen bis 25. April ihr schriftliches Einverständnis erteilt haben.
►Dann werden die baulichen Gegebenheiten vor Ort geprüft, danach zügig die kostenfreien Hausanschlüsse umgesetzt.
►Mit Abschluss eines Internetvertrages wird der Anschluss aktiviert. Mintard könnte Anfang 2023 ans Netz gehen.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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