Trauma-Ferienwohnungen
Brummen in der Nacht

Was ich gar nicht haben kann und schon vor Urlaubsantritt an dessen Antizipation leide, ist ein ohrnagendes nächtliches Summen und Brummen. Eine Ferienwohnung neben einem beschrankten Bahnübergang mit schriller Bimmel würde mich nicht so stören wie ein permanentes oder in Intervallen auftretendes Brummgeräusch beim Nichteinschlafenkönnen.
Ein Stromschraubenzieher, um notfalls Stromanschlüsse zu unterbrechen, ist deshalb schon lange integraler Bestandteil meines Urlaubsbestecks.
Befindet sich die Küche direkt neben dem Schlafraum, kann es sein, dass der
Kühlschrank nachts mehrfach auf sich aufmerksam macht. Der lässt sich aber meist schon ohne Werkzeug außer Gefecht setzen, auch wenn er dabei ein wenig abtaut. Besser ist allerdings, man nimmt ersatzweise einen kleinen handlichen Kühlschrank mit, den man weitab ins Bad oder auf den Balkon stellen kann.
Ziemlich oft hat der Schlafraum leider auch eine gemeinsame Wand mit dem WC. Darin befindet sich dann kein Fenster, aber dafür sehr lange nachlaufenden Absaug-Ventilatoren. Hier muss eine Abwägung getroffen werden zwischen der Halbwertzeit unangenehmer Düfte oder nervtötendem Ventilatorgesummse. Eine transportable Ersatztoilette aus dem Campingbereich im Schlafzimmer wäre ohnehin sinnvoll, wenn der superleise Camping-Kühlschrank den Weg zur Schüssel zu arg behindert.
Viele Brummquellen rühren daher, dass der Vermieter selbst noch nie in diesen Schlafräumen geschlafen hat. Da hilft auch nicht, wenn man vorher fragt: „Brummt bei Ihnen nachts was?“ Denn eine Kontrollübernachtung vor jeder Betriebsgenehmigung ist leider noch nicht immer die Regel.
Ist ein Sicherungskasten für Ferienwohnungsmieter zugänglich, reicht oft schon, wenn man vor dem Zubettgehen einen Schaltkreis lahmlegt. Man sollte jedoch vorher prüfen, ob von diesem Schaltkreis nicht auch die in Nachtstunden lebenswichtigen Funktionen gespeist werden wie z.B. eine funktionierende Klospülung, Nachttischlämpchen, Aufladesteckdose für Kamera oder Handy.
Am schlimmsten sind natürlich unzugängliche angrenzende Räume mit Geräten, die permanent oder periodisch Brummen absondern, und wo also kein Gespräch Abhilfe verschaffen könnte. Da bleibt dann nur Ohropax oder Abreise.
Manche, das sei nicht verschwiegen, lieben es allerdings, nicht nur eine, sondern gleich mehrere Nächte in Brummen die Ferien zu verbringen. Dabei handelt es sich aber in den meisten Fällen um einen niederländischen Touristen-Ort.

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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