Besuch beim Glossenschreiber
Sicher werden Sie sich beim Lesen meiner Beiträge öfter gefragt haben, wie das so zugehen mag, wenn ich Besuch habe. Ob ich dem dann, wenn er abgelegt und Platz genommen hat oder noch stehend meine neueste Glosse kostenlos vorlese oder damit noch warte, bis er einen Happen Schwarzwälderkirsch verzehrt hat? Schwierig zu beantworten. Besucheranzahl, Tageszeit sowie Lust und Laune spielen eine erhebliche Rolle. Sicher ist der Augenblick, wenn der Besuch kaut, am günstigsten. Aber selbst in dieser verstopften Situation wurde in letzter Zeit bereits nach der Toilette gefragt, wenn ich auch nur leise mit dem Papier raschelte. Seitdem habe ich kaum noch Besuch, weil ich keine Lust habe, mich über all die Bypass-Operationen, Knieersatzteile und aufgepumpten platten Bandscheiben zu unterhalten. Man ist halt in dem Alter, wo die Füße ihre maximale Entfernung vom Kopf erreichen.
Aber manchmal wird’s echt fröhlich. Da haut einer den Satz raus: „Wer mit der Klobürste telefoniert, der riskiert, dass der Klodeckel als Erster abhebt“. Oder einer hatte sich den berühmten Filmklassiker-Ausspruch von Hamfred Bongarz gemerkt: „Klau mir nicht die Trauben, Kleines!“ Aber diese Leichtigkeit kann nur von einem Frühaufsteher herüberkommen, der singend in der Regentonne badet. Für den ist dann der große Buffalo Bill auch nur ein kleiner Büffel Willi.
Im Vertrauen: Wenn ich nicht selbst schreiben würde, ich wüsste nicht, was ich lesen sollte.
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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