Mini- CSD- Demonstrationen an Niederrhein und Ruhr
Aus der Krise eine Chance

Beim Mini-CSD auf dem Kurt-Schumacher-Platz zeigten die jungen Leute Präsenz. | Foto: Torsten Schrodt
  • Beim Mini-CSD auf dem Kurt-Schumacher-Platz zeigten die jungen Leute Präsenz.
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Die großen Christopher Street Day (CSD)- Veranstaltungen müssen diesen Sommer ausfallen. Einige wurden – hoffnungsvoll – auf den Herbst verschoben. Bunte Straßenfeste sind derzeit nicht möglich. Jungen Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* aus den together Jugendtreffs im Ruhrgebiet und am Niederrhein war es aber wichtig auch zum historischen Datum der ersten Stonewallaufstände auf den Straßen für Akzeptanz und Vielfalt zu demonstrieren.

Weil dies nur in kleinen Gruppen möglich ist, entschieden sie sich ihre Energie aufzuteilen und gegen eine breite Vorankündigung. Sie organisierten Mini-CSD-Demonstrationen vor allem in ländlicheren Regionen, um dort Zeichen zu setzen, wo dies sonst nicht passiert. So kam es an diesem Wochenende zu den sicherlich ersten CSD-Demonstrationen für Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* in Emmerich, Dinslaken, Geldern, Issum, Moers und Essen-Kray. Mülheim an der Ruhr – ebenfalls keine Stadt mit regelmäßigem CSD – war dann der Abschluss der bunten Tour.

An allen Orten wurden die jungen Aktivist_innen überwiegend freundlich empfangen. In Dinslaken wurde spontan das Rathaus mit der Regenbogenfahne beflaggt und die Gruppe wurde von Bürgermeister Michael Heidinger begrüßt. Auch in Mülheim an der Ruhr sprach mit Margarete Wietelmann eine Bürgermeisterin zu den Demonstrierenden. Die Gruppe SLaM und Vertreter_innen politischer Parteien, darunter der Bundestagsabgeordnete Dirk Heidenblut und der Landtagsabgeordnete Frank Müller (beide SPD), der Mülheimer Sozial- und Jugenddezernent sowie OB-Kandidat Marc Buchholz (CDU), der Queerpolitische Sprecher der Linken Frank Lauenburg, die Vorstandsmitglieder der SPDqueer NRW Fabian Spies, Sascha Roncevic und Hannah Trulsen sowie örtliche Mandatsträger_innen beteiligten sich an den Demonstrationszügen. Grußbotschaften sendeten zudem die Mülheimer OB-Kandidatin Monika Griefahn (SPD) und die Landtagsabgeordnete Margret Voßeler-Deppe (CDU).

Für die engagierten jungen Menschen, die häufig zum ersten Mal an einer solchen Demonstration mitwirkten, waren die Veranstaltungen – gerade auch wegen der Unterstützung – eine wichtige Erfahrung. Nun bleibt es zu hoffen, dass Corona im nächsten Jahr Geschichte ist, wir im Vorfeld breiter mobilisieren und dann mit noch mehr Menschen durch die Straßen ziehen. Als Resümee bleibt aber: gerade auch in kleinen Orten braucht es mehr Sichtbarkeit und es lohnt sich auf die Straßen zu gehen!

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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