Andere Länder, andere Biere

Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s: Fans eines edlen „kühlen Blonden“ zahlen mehrere hundert Euro. | Foto: Kai Peters
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  • Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s: Fans eines edlen „kühlen Blonden“ zahlen mehrere hundert Euro.
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Wenn es um das „kühle Blonde“ geht, setzen die Deutschen hohe Maßstäbe. Das spiegelt sich allein schon im einzigartigen Reinheitsgebot wieder, das besagt, dass ein Bier ausschließlich Hopfen, Malz, Hefe und Wasser beinhalten darf. Andere Länder, andere Biere: Ist eine Brauerei nicht an ein Gebot gebunden, ergeben sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten.

Perfektioniert haben zum Beispiel die Belgier das Bierbrauen. Ihre Trappistenbiere, die einzig von Mönchen in der Nähe von Klostern hergestellt werden dürfen, sind weltberühmt - und müssen ähnlich wie manche Weine vor Genuss atmen können. Einen Namen haben sich auch das belgische Grimbergen und Lindemans Kriek, das ganz ohne künstliche Aromastoffe auskommt, gemacht. Ebenfalls in einem Kloster im Bistum Augsburg gebraut wird das Andechser, das als Weißbier oder Doppelbock erhältlich ist. Für süße Leckermäulchen ist das Old Tom bestens geeignet, hinterlässt es beim Trinken doch eine leichte Schokoladennote. Scharf wird‘s beim Chilibier - nicht jedermanns Geschmack. Gleiches gilt für das Belzebuth, das mit seinen 13 Prozent Alkoholgehalt schon eher Likörcharakter hat denn als Bier gilt. Jedes dieser Biere kostet mindestens 3 bis 4 Euro pro Flasche. Fans besonderer Biere können auch gern mehrere hundert Euro pro Flasche ausgeben. Im Internet finden sich sogar Biere zu einem Preis von über 1.000 Euro pro 330 bis 750 Milliliter. Als außergewöhnliche Geschenkidee werden nebenbei Spaßbiere und Bierpralinen angeboten.
Andererseits besinnen sich viele wieder auf das klassische heimische Bier, wie das Simco aus Detmold, das Stauder aus Essen oder auch das Mölmsch aus Mülheim, weiß Sascha Dick. „An sich geht der Bierbedarf in Deutschland jedoch zurück“, bedauert der Veranstalter der Bierbörse in Mülheim. Darum ließen sich die Brauereien auch immer wieder etwas Neues eingefallen - angefangen von durchsichtigen Bieren über Saisonbiere passend zum Sommer oder zur Weihnachtszeit bis hin zu Bieren, die mit „Chardonney“ gekennzeichnet und für 19 Euro pro Flasche angeboten werden.
Wer gern das ein oder andere Bier probieren möchte, bekommt vom 11. bis 13. Juli die Gelegenheit dazu. Rund 40 Anbieter sind auf der Bierbörse im Mülheimer Stadthallengarten vertreten und bieten insgesamt bis zu 250 nationale und internationale Fass- und Flaschenbiere. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, ebenso für die musikalische Unterhaltung. Geöffnet ist am Freitag und Samstag von 15 bis 24 Uhr und am Sonntag von 11 bis 21 Uhr. Erstmals organisiert der Oberhausener Sascha Dick als Franchisenehmer in Eigenverantwortung die Veranstaltung. Allerdings nicht in seiner Heimatstadt, sondern in der Nachbarstadt Mülheim. „Wir haben im vergangenen Jahr den Kulinarischen Treff in den Ruhrauen besucht. Ich fand die Atmosphäre ganz schön und dachte mir: Das ist es!“, erinnert sich der 40-Jährige. Statt entlang der Ruhr zu feiern, wird die Veranstaltung jedoch auf die Wiese hinter der Stadthalle verlegt. „Da ist einfach mehr Platz“, lautet die Begründung. Als Saufgelage, stellt der 40-Jährige klar, sei dieses Wochenende aber nicht gedacht. Das Publikum sei älter und gehoben und wisse ein gutes Bier durchaus zu genießen.

Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s: Fans eines edlen „kühlen Blonden“ zahlen mehrere hundert Euro. | Foto: Kai Peters
ennt sich mit zahlreichen Biersorten gut aus: Sascha Dick. | Foto: Kai Peters
Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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