Mülheimer Dichter gibt Prognose ab
Alles neu macht der Mai
Gern gehe ich den Weg zum Witthausbusch, bei der Bushaltestelle an der Unteren Saarlandstraße rechts hinein, am „ Dou kas im Boosch“-Schild der Mausefalle vorbei, den Rechtsschwenker zur Zeppelinstraße hoch, um von dort über den Schultenberg wieder zur Mendener Straße hinabzusteigen Auch jetzt durch die Wintermatsche.
Und immer begegnet man ihm auf dieser Route. Dem Mülheimer Lehrer Hermann Adam von Kamp. Der Gedenkstein bringt den verdienten Heimatforscher in Verbindung mit einem Volkslied, das heute wohl nicht mehr so präsent sein dürfte, welches aber im 19. und 20. Jahrhundert eine deutschlandweite Bekanntheit erlangte: „Alles neu macht der Mai“.
Die gut lesbare Inschrift gibt korrekt an, dass er der Urheber eines mit dieser Redewendung beginnenden Liedtextes ist.
Dennoch wird er oft auch als Komponist des Liedes angegeben. Die Formulierung „Er schrieb das Lied“ ist da schon missverständlich genug.
Die Melodie stammt denn auch mit Sicherheit nicht von ihm. Sie ist eine schon lange vor von Kamp im Umlauf gewesene Volksweise, die verschiedenen, auch französischen Texten als Melodie diente und die wir als „Hänschen klein“ kennen.
Das schmälert in keiner Weise die Verdienste Hermann Adam von Kamps. Es war immer üblich, eigene Texte auf bekannte Melodien singen zu lassen. Das sicherte schon mal mindestens 50 Prozent des Erfolges.
Übrigens soll von Kamp mit seiner „Adelaide“ auch die Vorlage zu Johanna Spyris „Heidi“ gegeben haben. Diese Behauptung stammt allerdings nicht aus Mülheim.
Hoffen wir also mit von Kamp: Alles neu macht der Mai!
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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