Adventsmarkt geht in die Verlängerung

Foto: Nicole Trucksess

Inzwischen ist der Adventsmarkt auf dem KIrchenhügel für die Mülheimer der eigentliche Weihnachtsmarkt. Aus einer Initiative von Pro Altstadt entstanden, hat sich der Markt im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt, in dem Maße, wie der Weihnachtsmarkt auf der Schloßstraße zum Weihnachts-Treff geschrumpft ist.

Vor allem aus der Gastronomie heraus entstand der Wunsch, dass der Adventsmarkt, der am Freitag, 29. November, um 16 Uhr in der Altstadt eröffnet wird, in diesem Jahr erstmals vier Wochen dauern soll.

„Ich war ja nicht dafür“, gibt Organisator Rolf Schulze zu, denn schließlich muss die Altstadt am 23. Dezember „besenrein“ geräumt sein. Aber nachdem sich alle teilnehmenden Gastronomen verpflichtet haben, Hilfskräfte zum Abbau zur Verfügung zu stellen, und auch Schüler des Karl-Ziegler-Gymnasiums bereit waren, mit anzupacken, gab sich Schulze geschlagen. Die Besucher wird es freuen. Sie erwartet auf dem Markt bekannte Aktionen aus dem Vorjahren, aber auch etwas Neues.

Nikolaus verschenkt Stofftiere

So wird ab 16 Uhr der Nikolaus mit dem Engel an der Kettwiger Straße beim CVJM, wo sich auch die Hütten des Wichtelmarktes befinden, auf die Kinder warten. Er nimmt ihre Wünsche auf und verteilt Stofftiere.

Ebenfalls auf der Kettwiger Straße ist wieder der Wunschmann zu finden. Er sitzt im Fenster seiner Wohnung und nimmt die Wünsche der Besucher entgegen, laminiert sie und hängt sie über der Straße auf.

Täglich wird ab dem 1. Dezember im Rahmen des begehbaren Adventskalenders ein Fenster an einem Haus geöffnet. Dafür haben sich Anwohner gemeldet, die den Nikolaus mit den wartenden Kindern sowie alle anderen Besucher pünktlich um 18 Uhr überraschen: Mit einer schönen Deko, Vorträgen, Liedern, Gaben oder anderen Dingen. „Ich weiß auch nie, was da kommt“, schmunzelt Schulze. Um 19 Uhr schlägt die Minute der Besinnlichkeit. Es werden Wunderkerzen verteilt und wenn der Glockenschlag der Kirche verklingt, ertönt ein einzelnes Lied - die einzige musikalische Untermalung des Marktes - während die Besucher die Wunderkerzen abbrennen. Damit soll ein tägliches Zeichen für den Frieden gesetzt werden.

Frau Holle schüttelt die Kissen

Aber es gibt auch etwas Neues zu bestaunen. So schüttet Frau Holle am Muhrenkamp neben der Schatulle ihre Kissen aus und sorgt für Schnee. Am Hagdorn 14 a verwandelt sich eine Wohnung während des Marktes in ein „Brockenhaus“ nach Schweizer Vorbild: Hier gibt es preiswert gebrauchte Kunst und Alltagsgegenstände von Künstlerin Anne Peters.

Für die Besucher eröffnet sich die Gelegenheit, während des Adventsmarktes ganz neue Einblicke in die Altstadt zu bekommen, denn viele Anwohner öffnen ihre Höfe und laden die Menschen ein. So wartet manches Hinterhof-idyll auf Entdeckung, so zum Beispiel bei den neu sanierten Häusern in der Kettwiger Straße. Oder bei Familie Schroer, die im hinteren Teil ihres Hofes ein Atelier einrichtet.

„Viele Anwohner freuen sich inzwischen schon auf den Markt“, weiß Schulze. Inzwischen stehen die Hütten, die Vorbereitungen gehen in den Endspurt. „Das haben wir auch unter anderem den Schülern des Karl-Ziegler-Gymnasiums zu verdanken, die in diesem Jahr in einer Hütte stehen, um Geld für ihren Abi-Ball sammeln. Die haben so tatkräftig mit angepackt, dass die Hütten in drei Tagen standen“, freut sich Schulze. Einige von ihnen haben aus den Graffiti, die einige Hütten verschandelten, schöne Weihnachtsbilder gemacht.

Singen für das Petrikirchenhaus

Mit dabei sind neben anderen caritativen Einrichtungen, Vereinen und Kindergärten auch Schüler der Otto-Pankok-Schule, die ebenfalls zugunsten ihres Abi-Balles verkaufen wollen. Sie verteilen auch die Tannenbäume in der Altstadt. Die Singschule der Vereinten Evangelischen Gemeinde unter der Leitung von Gijs Burger tritt in historischen Gewändern an verschiedenen Orten des Marktes zu verschiedenen Zeiten auf. Die Kinder sammeln für den Bau des Petrikirchenhauses.

Anlässlich des 60. Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft zwischen Mülheim und Darlington werden auch Darlingtoner Freunde von Freitag, 29. November, bis Mittwoch, 4. Dezember, auf dem Adventsmarkt sein und Spezialitäten von der Insel verkaufen. Ein Wechsel erfolgt am Donnerstag, 5. Dezember. Dann bieten Gäste aus Tours bis Sonntag, 8. Dezember, französische Spezialitäten an.

Öffnungszeiten

* Der Adventsmarkt öffnet von Freitag, 29. November, bis Sonntag, 22. Dezember, immer dienstags bis freitags von 16 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 20 Uhr. Montags ist Ruhetag
* Am Sonntag, 1. Dezember, findet im Rahmen des Adventsmarktes im Martin-Luther-Haus, Hagdorn 1, von 14 bis 20 Uhr der Markt der guten Taten statt.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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