Mülheimer Zeitzeichen
21. September 2009: Die ersten Studenten beginnen ihr Studium an der HRW
Gemeinsam mit dem Stadtarchiv blickt die Mülheimer Woche regelmäßig auf wichtige historische Ereignisse in der Ruhrstadt zurück. Heute auf die Eröffung der HRW.
Von Annett Fercho
Mit dem Wintersemester 2009/2010 startete am 21. September für 80 Studierende der Studienbetrieb an der Hochschule Ruhr West (HRW), noch bevor die endgültigen Standorte in Mülheim und Bottrop realisiert worden waren. Deshalb erfolgte der Studienbetrieb bis zum Umzug in die neu errichteten Gebäude in Containerdörfern auf dem Siemens-Technologiepark-Gelände.
Hier und in einem Pavillondorf als Interimsstandort in Styrum, der im März 2012 eröffnet worden war, blieb die Hochschule bis zur Eröffnung ihres Campus-Neubaus im Stadtteil Broich im Jahr 2016.
Zuvor hatte am 28. Mai 2008 die NRW-Landesregierung einen Wettbewerb zur Gründung dreier neuer Fachhochschulen ausgelobt. Zwei davon sollten im Ruhrgebiet gelegen sein. Für diese Bewerbung um einen FH-Standort gab es bereits am 20. September 2007 einen einstimmigen Ratsbeschluss der Stadt Mülheim an der Ruhr. Die gemeinsame Bewerbung um die Fachhochschule Westliches Ruhrgebiet der Städte Mülheim und Bottrop unterstützt durch zahlreiche Unternehmen der Region überzeugte die Landesregierung in Düsseldorf.
Die offizielle Gründung der Hochschule Ruhr West, wie sie nun hieß, mit den Schwerpunkten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (den so genannten MINT-Fächern) durch das Land Nordrhein-Westfalen erfolgte am 1. Mai 2009 mit vier Hochschullehrern und 18 Beschäftigen im Servicebereich, dem Präsidenten, Prof. Eberhard Menzel sowie den Vizepräsidenten für den Bereich der Wirtschafts- und Personalverwaltung, Helmut Köstermenke. Nachdem am 1. September 2009 die Institute Maschinenbau (Campus Mülheim an der Ruhr) sowie Wirtschaftsingenieurwesen-Energiesysteme und Energiewirtschaft (Campus Bottrop) gegründet worden waren, starteten die ersten 80 Studierenden am 21. September 2009 in diesen beiden Studiengängen. Die ersten Studenten verließen 2013 mit einem Bachelorabschluss in Maschinenbau die Hochschule.
Für den neuen Campus wurde in Mülheim an der Ruhr ein passendes Gelände gesucht. Ursprüngliche Planungen sahen eine Integration der Fachhochschule in die Ruhrbania-Promenade vor. Auch war ein Grundstück der alten Lederfabrik Lindgens am Kassenberg im Gespräch. Letztendlich entschied sich das Land für das Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks der Bundesbahn an der Duisburger Straße als Standort des neuen Hochschulkomplexes, weil es sich hervorragend für die Errichtung einer funktionalen, städtebaulich attraktiven und überregional ausstrahlenden Hochschule eignete. In Bottrop entstand der Hochschulneubau auf dem Gelände „An der Berufsschule 9“.
Der Campus in Mülheim an der Ruhr wurde nach ca. fünfjähriger Bauzeit am 6. Juni 2016 offiziell eröffnet. Dazu fand am 11. Juni eine große Eröffnungsfeier statt, auf der sich u. a. die verschiedenen Forschungs- und Lehrgebiete der Öffentlichkeit vorstellten. Auf einer Fläche von 62.500 qm entstanden vier Institutsgebäude, ein Hörsaalzentrum, ein Gebäude mit Bibliothek und Servicecenter, eine Mensa und ein Parkhaus. Die zwei- bis sechsgeschossigen Gebäude sind mit hellen Klinkerfassaden, großflächigen Fenstern und roten Sonnenschutzlamellen ausgestattet. Das gesamte Investitionsvolumen umfasste 139 Millionen Euro inklusive Grundstücksankauf. Zehn Jahre nachdem die ersten Studierenden starteten ist ihre Zahl auf ca. 5.000 an der HRW in Mülheim an der Ruhr angestiegen. Perspektivisch sollen es einmal 7.000 Studierende sein.
Einen Überblick über alle Zeitzeichen mit weiterführenden Links findet man auch im Internet auf der Seite des Stadtarchivs: www.stadtarchiv-muelheim.de
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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