Zwischen den Welten
Realität oder Fiktion - zwischen diesen beiden Polen bewegt sich die sehenswerte Jahresausstellung der Mülheimer Künstler.
„Film und Video, digitale Fotografie und computergestützte Bildbearbeitung haben das Spektrum der künstlerischen Möglichkeiten ungemein erweitert“, erläutert Dr. Beate Reese, Leiterin des Mülheimer Kunstmuseums am Synagogenplatz 1 bei der Vorstellung der Ausstellung. Zum Jahreswechsel präsentieren 58 Mülheimer Künstler 120 Werke ab Sonntag, 8. Dezember, ihre Werke.
Neben gelungenen „klassischen Bildern“ stehen die digitalen Werke in diesem Jahr im Fokus der Ausstellung. „Mit unserem Streifzug durch Fotgrafie und neuen Medien sind wir am Puls der Zeit“, fährt Reese fort.
Das Spiel von „klassischer“ Kunst und digitalen Welten ergänzt, zumindest bis zum 12. Januar, die Ausstellung über Otto Pankok.
Ein charmanter Gegensatz, der in Teilen auch die Jahresausstellung selbst durchzieht.
„Normal“ entstandene Werke, Comic inklusive, wechseln sich ab mit den Installationen und digitalen Werken der Künstler. Da wird mit Licht, Bild und Ton, Film und dem Spiel mit klassischen Gemälden gearbeitet oder Alltägliches mit neuen Medien neu bearbeitet oder kombiniert.
Entstanden sind Objekte, bei denen es bisweilen schwerfällt, nicht nur den Bezug zur Realität zu erkennen, sondern auch die Art,wie sie entstanden. Da lohnt es sich schon, an einer Führung teilzunehmen und sich erklären zu lassen, wie die verblüffenden Werke produziert wurden.
Doch auch ohne Führung macht es einfach Spaß, in die real-fiktive und in Teilen interaktive Welt der Ausstellung einzutauchen, die selbst für technikaffine Besucher Überraschungen bereit hält.
Smartphone-Besitzer kommen ebenfalls nicht zu kurz. Sie haben zumindest einmal einen Vorteil: Der QR-Code entführt sie in eine ferne, wenn auch reale Welt.
Aber auch Liebhaber nichtdigitaler Kunst kommen voll auf ihre Kosten: Sei es bei den „schwebenden Buchstaben“ oder den zahlreichen Fotografien, die ebenfalls ein Schwerpunkt sind. Was passiert, wenn die Leinwand einer Folie weichen muss, Silageplane zum Einsatz kommt und Lichteffekte filigrane Strukturen verändern, bleibt dem Betrachter ebenfalls nicht verborgen.
Die ausstellenden Künstler im Alter von 31 bis 84 Jahren ließen sich durchweg auf das Thema ein. Die Kreativität, die die eher unbekannten Künstler oder Profis wie Peter Helmke oder Prof. Heiner Schmitz in ihren Werken umsetzten, ist bemerkenswert. Und die Ideen der Umsetzung sind es nicht minder.
Die bemerkenswerte Ausstellung, die die Mülheimer Künstler zusammengestellt haben, ist von Sonntag, 8. Dezember, bis zum 2. Februar im Kunstmuseum am Synagogenplatz 1, zu sehen.
Bemerkenswerte Leistung
Wie vielfältig, spannend und einfach schön Kunst sein kann, ist derzeit im Mülheimer Kunstmuseum zu sehen. Die Mülheimer Künstler ließen ihrer Kreativität und Phantasie freien Lauf und schufen höchst bemerkenswerte Werke, die selbst bekennende Kunstmuffel zum Überdenken ihrer Position bringen kann. Es macht einfach Spaß, diese Ausstellung anzusehen.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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