Zeit und Gefühle

Wunderland

Zeit rieselt unmerklich

wie Sand in der Wüste.

Ähnlich bewegt sind Gefühle im Fluss der Zeit;

einige Teil werden zugedeckt,

einige verweht, weitergetragen,

andere bilden Wurzeln.

Alle Versuche, den Prozess aufzuhalten,

zu bewahren vor Stürmen und Unwettern,

können nicht verhindern,

dass der Wind Körnchen für Körnchen forttreibt,

stetig, fast unbemerkt, pausenlos

an neu sprießenden Pflänzchen rüttelt.

Die Zeit

hat der großen Sandburg das Fundament genommen,

unbemerkt ist es gebröckelt, ausgehöhlt, zerronnen.

Ist die Zeit schuld oder wir,

die unachtsam damit umgehen,

selbst alles zerstören

meist zu spät erwachen, trauern,

sehnsüchtige, wehmütige Gedanken hinterher senden?

Der Blick hinterher hilflos,

doch die Zeit eilt weiter

uneinholbar...

Autor:

Evelyn Gossmann aus Mülheim an der Ruhr

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