Speldorf
Wie Töpfer-Meister Klucken die Corona-Pandemie überstanden hat
Wer in Mülheim mit dem Töpfern zu tun hat, der wird früher oder später auch auf Ernst Gerd Klucken treffen. In seiner Familie hat das Arbeiten mit Keramik eine Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Die Corona-Krise hat auch dem Töpfer-Meister zu schaffen gemacht. Doch es gibt auch Lichtblicke.
Am liebsten würde Ernst Gerd Klucken den ganzen Tag in seiner Werkstatt in einem Hinterhof an der Saarner Straße verbringen. „Mir würde noch immer etwas einfallen“, sagt der 64-Jährige. Hin und wieder muss er raus, um seine Werke auf Ausstellungen zu präsentieren.
Zu einer guten Absatzmöglichkeit hat sich in den vergangenen Jahren der Adventsmarkt in der Altstadt entwickelt. Doch der fiel im vergangenen Jahr aus. „Da sind die Regale vollgeblieben“, sagt Klucken und deutet auf die zahlreichen Figuren in seinem Ausstellungsraum.
Künstler spürt gewisse Renaissance
Grundsätzlich spürt Klucken aber eine gewisse Renaissance seiner Kunst. „In den 70ern war es ziemlich hipp, danach ist es leider sehr stark zurückgegangen. Aber jetzt merke ich, dass sich die Leute wieder mehr interessieren“, sagt der Speldorfer. In Kursen mit bis zu zehn Teilnehmern bringt er unter anderem auch Schülerinnen und Schulern seine Kunst näher.
Dementsprechend wäre es ein Verlust, würde der 64-Jährige sein Atelier an der Saarner Straße aufgeben müssen. Nach dem Tod der Mutter ist die Zukunft des langjährigen Standorts, an dem noch Vieles an die Vorfahren erinnert, aber aktuell ungewiss. „Ich bin der letzte Töpfer weit und breit“, verdeutlicht er. Am liebsten würde er natürlich an der Saarner Straße bleiben, wo er auch einen Garten für seine Ausstellungsstücke zur Verfügung hat. „So etwas wie hier, finde ich nicht noch einmal“, weiß der Töpfer-Meister.
"Es ist ein wunderbarer Beruf"
Die Entscheidung, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, hat Ernst Gerd Klucken aber nie bereut. „Es ist ein wunderbarer Beruf, den man auch nur mit Liebe machen kann“, sagt der 64-Jährige. Zwar übernimmt er auch Auftragsarbeiten, am liebsten stellt er aber Dinge her, „die mir gefallen und wo ich auch hinter stehe.“
Seine Werke sind farbenfroh, frostsicher und haben keine Halbwertszeit. „Wenn man sie einbuddeln und in 500 Jahren wieder ausgraben würde, dann würden sie noch genauso aussehen“, sagt der Mülheimer.
Autor:Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr | |
Marcel Dronia auf Facebook | |
Marcel Dronia auf Instagram | |
Marcel Dronia auf X (vormals Twitter) |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.