Am Wochenende steigt das 2. Integrative Open-Ar-Kunst-Festival“ in der Freilichtbühne Mülheim
„Wenn Gesichter aus den Bäumen leuchten“
Der Verein Art Obscura fördert in Mülheim seit langem integrative Kulturprojekte von oder für Menschen mit einer Behinderung. Regelmäßige Kurse und Aktionen sorgen stets für „gelebte und erlebte Inklusions-Kunst“. Nach dem großen Erfolg des ersten integrativen Open-Air-Kunst-Festivals vor zwei Jahren findet an diesem Wochenende jetzt das zweite „Kunst. Machen. Leben-Festival“ statt.
War beim Premieren-Festival der MüGa-Park die große Kunst-Arena, so ist jetzt die Freilichtbühne an der Dimbeck Schauplatz einer Vielzahl von künstlerischen und musikalischen Aktivitäten und Angeboten. „Wir haben hier einfach mehr Möglichkeiten, die künstlerischen Präsentationen und Illuminationen in Szene zu setzen“, sagen Gert Rudolph und Heike Motikat von Art Obscura.
Von Freitag 20., bis Sonntag, 22. September, „wird der schöne, alte Park der Freilichtbühne im Herzen der Stadt Mülheim künstlerisch gestaltet und auf neue Weise als öffentlicher Kunstraum erfahrbar gemacht“, drückt es Rudolph fast euphorisch, vor allem aber mit riesiger Vorfreude aus. Im Mittelpunkt steht die künstlerische Arbeit des Menschen, nicht seine Behinderung.
Mit von der Partie sind bildende Künstlerinnen und Künstler mit einer Behinderung und inklusiv arbeitende Kunstgruppen aus Mülheim, ganz Deutschland und aus dem benachbarten Belgien, die ihre vielfältigen Kunstobjekte und Installationen im Rahmen dieses ambitionierten Ausstellungsprojektes präsentieren.
Stimmungsvoll illuminiert
Ebenfalls dabei ist die Kunstgruppe des gastgebenden Vereins Art Obscura, die zahlreiche Objekte ihrer im vergangenen Jahr geschaffenen Arbeiten zeigt. All' das wird stimmungsvoll illuminiert durch die Gruppe Rost-Licht aus Schwerte. Heike Motikat: „Die so entstandene Open-Air-Ausstellung wird außerdem durch einige besondere Konzerte und Aufführungen zum einzigartigen und interdisziplinären Kunsterlebnis.“
„Es mutet schon spektakulär an, wenn aus Rollatoren Farbe tropft und so ein großflächiges Kunstwerk entsteht“, beschreiben beide nur eine der vielen Aktionen. Die belgsiche Gruppe „Créahm“ zeigt besondere und bemalte Möbel, die Mülheimerin Kirsten Uecker präsentiert ihr Baumgesicht. Das ist künstlerisch in Szene gesetzt, mutet aber zugleich fast gespenstisch an. Das Gesicht, mittels eines einfachen Overhead-Projektors auf einen Baum projiziert, ist riesengroß und beeindruckend, aber gleichzeitig auch emotional vielschichtig und zerbrechlich. Vor sieben Jahren war diese Kichtinstallation erstmals in Müöheim zu sehen. Jetzt wird sie erneut gezeigt.
Am Freitag und am Samstag ist die Freilichtbühne, deren großer Rosengarten zur Open-Air-Galerie wird, bei freiem Eintritt jeweils von 18 bis 24 Uhr geöffnet, am Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Das Kunsterlebnis bietet den Festivalbesuchern zudem die Möglichkeit, mit den Künstlern in gewünschte Gespräche zu kommen. Mitreißende Live-Musik, bei der auch getanzt werden darf und soll, Windspiele, Mobiles und die Lichtinstallationen werden das gesamte Gelände der Freilichtbühne zu einem „Woodstock der Kunst“ machen. Das konmplette Programm findet man im Internet unter www.art-obscura.de.
Hintergrund
Art Obscura e.V. möchte der integrativen Kunst ein besonderes Forum bieten und der Ausgrenzung behinderter Künstler aus dem öffentlichen Kulturleben entgegen wirken.
Entstanden ist Art Obscura 1996 zunächst als Projekt von Künstlern und Kulturschaffenden, im Mai 2000 gründete sich aus der Initiative der eingetragene Verein Art Obscura.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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