Evangelische Kirche
Von der Ruhr an die Waterkant
Pfarrerin Annegret Cohen wird in diesem Monat 63 und ihr Ehemann und Kollege Justus Cohen 64. Sie könnten vielleicht noch zwei oder drei Jahre als Pfarrer in der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim arbeiten. Aber sie haben sich für einen früheren Ausstieg aus ihrem gemeinsamen Berufsleben entschieden. Am 18. Dezember werden sie mit den Menschen aus ihrer Gemeinde um 11.15 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Petrikirche ihren Abschied feiern.
Es ist nicht nur ein Abschied aus ihrem gemeinsamen Berufsleben, das nach dem gemeinsamen Theologiestudium vor 35 Jahren in Mülheim begann. Die Cohens ziehen von der Ruhr an die deutsche Nordseeküste. Dort wollen sie das Elternhaus Annegret Cohens klimaneutral umbauen und so mit ihrem Altersdomizil einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Nicht nur reden, sondern auch handeln
An der Spitze des gesellschaftlichen Fortschritts handelten die Cohens auch beim Start in ihr gemeinsames Berufsleben, als sie sich über alle Bedenken hinwegsetzten, und sich eine Pfarrstelle teilten. Im Rückblick bereuen sie ihre Entscheidung nicht. Nicht nur mit Blick auf den Klimaschutz und eine sinnerfüllte Lebensgestaltung sagen sie. "Man darf darüber nicht nur reden. Man muss es machen."
Als Seelsorgeteam haben Cohen und Cohen in Menden, Raadt, Heißen und zuletzt auf dem Kirchenhügel in der Stadtmitte gelebt und gearbeitet. Auch wenn ihr Berufsleben von den demografisch und sozial verursachten Umbrüchen und Abbrüchen der kirchlichen Gemeindestrukturen überschattet wurde, haben sie ihren Beruf immer "als besonders schön und vielfältig" empfunden.
Wertschätzungen, Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten, nicht nur im kirchlichen, sondern auch im kulturellen und sozialen Bereich, nehmen sie als Erinnerungsschatzkästchen mit in ihre neue Lebensphase an der Waterkant.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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