Programm für die Stücke 2023 steht fest
Vielfältig wie das Leben

 (v.l.) Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe, Dora Schneider, Sprecherin des KinderStücke-Auswahlgremiums, Christine Wahl, Sprecherin des Stücke-Auswahlgremiums, und Festivalleiterin Stephanie Steinberg verkündeten am Dienstag das Programm der 48. Mülheimer Theatertage - Stücke 2023. Foto: Daniela Motzkus
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  • (v.l.) Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe, Dora Schneider, Sprecherin des KinderStücke-Auswahlgremiums, Christine Wahl, Sprecherin des Stücke-Auswahlgremiums, und Festivalleiterin Stephanie Steinberg verkündeten am Dienstag das Programm der 48. Mülheimer Theatertage - Stücke 2023. Foto: Daniela Motzkus
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"Das Schönste an den Stücken ist, dass sie sich nicht auf einen Nenner bringen lassen", so fasst Christine Wahl, Sprecherin des Stücke-Auswahlgremiums es zusammen. Aus 169 deutschen Erstaufführungen, so viele wie nie, wurden acht Stücke ausgewählt. Hinzu kommen fünf KinderStücke.

Von Andrea Rosenthal

"Ihr habt einige hundert Textseiten studiert und ebenso viele Bahnkilometer hinter Euch gebracht, um die besten Autorenstücke für Mülheim zu finden", lobte Festivalleiterin Stephanie Steinberg die Mitglieder der beiden Auswahlgremien.

Dazu zählten für die KinderStücke Werner Mink, Dora Schneider und Theresia Walser. Die Nominierungen zum Mülheimer Dramatikpreis suchten Christine Dössel, Wolfgang Kralicek, Stephan Reuter, Christine Wahl und Dr. Franz Wille aus.

Sie bringen einmal mehr eine bunte Mischung aus Debütantinnen und Wiederholungstätern, mehrfachen Preisträgern und Nachwuchshoffnungen auf die große Bühne der Stadthalle.
Doch so groß diese auch ist, in jedem Jahr bangt Stephanie Steinberg bis zuletzt, ob die Bühnenbilder der ausgewählten Produktionen dort Platz finden. In diesem Jahr steht leider schon sehr früh fest, dass einer der Nominierten an dieser Hürde scheitert: Das Auswahlgremium hatte das Stück „Geht es dir gut?“ von René Pollesch nominiert. Die Uraufführung der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz kann aus technischen Gründen jedoch nicht in Mülheim gezeigt werden, das Bühnenbild ist nicht adaptierbar. Eine Teilnahme am Wettbewerb um den Mülheimer Dramatikpreis 2023 ist deshalb nicht möglich.

Die Stücke 2023

Es bleiben sieben Wettbewerbsteilnehmer, die vom 13. Mai bis 3. Juni in Mülheim zu sehen sein werden. Um den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikpreis 2023 konkurrieren "Sistas!" von Golda Barton in einer Inszenierung der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, "Bühnenbeschimpfungen" von Siva Ben Yishai in der Fassung des Maxim Gorki Theaters Berlin und Katja Brunner mit "Die Kunst der Wunde" (Uraufführung am Schauspiel Leipzig.

Auch die Grande Dame der Mülheimer Theatertage, Elfriede Jelinek, ist wieder dabei. Ihre 22. Nominierung erhielt sie für "Angabe der Person", ein Stück inspiriert von einem Einsatz der Steuerfahndung bei der Autorin. Gezeigt wird das Drei-Personen-Stück in einer Inszenierung des Deutschen Theaters Berlin.

Außerdem treten im Wettbewerb an Martin Heckmanns "Etwas Besseres als den Tod finden wir überall" mit dem Staatstheater Kassel, Caren Jeß' "Die Katze Eleonore" in einer Fassung des Staatsschauspiels Dresden und Das Schauspiel Stuttgart mit ""Der Triumph der Waldrebe in Europa" von Clemens J. Setz.

Die KinderStücke

Das Auswahlgremium der KinderStücke hat in diesem Jahr 35 Uraufführungen angesehen. Daraus wurden fünf Theaterstücke für Kinder ausgewählt. Dora Schneider, Sprecherin des Auswahlgremiums, erklärt: „Alle für den diesjährigen Mülheimer KinderStückePreis nominierten Autorinnen und Autoren schicken uns auf die Reise. Wir erleben Aufbrüche, Stillstände, Höhenflüge und Abgründe. Wir tauchen ein in fantastische Welten, begegnen Märchenhaftem und Surrealem, geraten in dystopische Alpträume und erhaschen Ausblicke auf eine bessere Welt … Es ist die Kraft der Ermutigung, die in allen nominierten Texten lebendig ist.“

Und nominiert sind Marc Becker mit "Der Hase in der Vase" in einer Adaption des Oldenburgischen Staatstheaters, Mülheim-Debütantin Fabienne Dür mit "Luft nach oben" in einer Inszenierung des Stadttheaters Gießen sowie Anah Filou mit der Auftragsproduktion "kirschrotGALAXIE" für überzwerg, dem Theater am Kästnerplatz in Saarbrücken. Außerdem konkurrieren um den mit 15.000 Euro dotierten KinderStückePreis Ulrich Hubs "Lahme Ente, blindes Huhn" in einer Aufführung des tjg. theater junge generation, Dresden, und Roland Schimmelpfennigs Stück "Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau" in einer Inszenierung des Theaters Heidelberg.

Mehr als ein Rahmen

Die Mülheimer Theatertage finden vom 13. Mai bis 3. Juni statt, Spielstätten sind die Stadthalle Mülheim, das Theater an der Ruhr und der Ringlokschuppen. Die Wettbewerbs-Gastspiele werden von einem vielseitigen Rahmenprogramm begleitet, zudem gastiert das Staatstheater Hannover mit „Vater unser“ nach Angela Lehner, ausgezeichnet mit dem Jugendstückepreis des Heidelberger Stückemarkts 2022. Der Mülheimer KinderStückePreis und der Mülheimer Dramatikpreis werden in öffentlichen Jurydebatten am 26. Mai und am 3. Juni vergeben.

Begleitet werden die Mülheimer Theatertage wieder von den Stücke-Bloggern Ein Team, zusammengesetzt aus Studierenden verschiedener Fachrichtungen, schaut hinter die Festival-Kulissen. In Text-, Audio- und Videobeiträgen zeigen sie ihre ganz persönlichen Perspektiven auf die „Stücke“ und die „KinderStücke“.

Auf der Homepage der Stücke finden sich schon heute Filmporträts der 13 nominierten Autoren. Es wird auch wieder im Anschluss an einzelne Aufführungen Diskussionen mit den Autoren und Regisseuren geben. Die Übersetzer-Werkstatt gibt Einblicke in ihre Arbeit.

7.000 Setzlinge

Neu sind die Setzlinge bei den Mülheimer Theatertagen. Die Aktion "7.000 Setzlinge" ruft Dramatiker und Schreibende aus Literatur, Musik, Poesie und Wissenschaft dazu auf, kurze Szenen für morgen zu entwerfen. Wie sollen, wie wollen, wie werden wir leben? In maximal 7.000 Zeichen sollen Gedankenspiele zunächst auf Papier gebracht und später in Szene gesetzt werden.

Zu den Tickets

  • In Mülheim gibt es die Tickets bei der Touristinfo, Schollenstraße 1, sowie der vier.zentrale, Leineweberstraße 15-17.
  • In der vier.zentrale begrüßt das Theatertage-Team am Freitag, 24. März, um 11 Uhr auch zum FrühSTÜCK am DramaTISCH. Wer neugierig auf das Programm ist, kann sich bei Kaffee und einem Snack informieren und dann direkt Karten buchen.
  • Online sind die Tickets bestellbar unter www.stuecke.de
 (v.l.) Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe, Dora Schneider, Sprecherin des KinderStücke-Auswahlgremiums, Christine Wahl, Sprecherin des Stücke-Auswahlgremiums, und Festivalleiterin Stephanie Steinberg verkündeten am Dienstag das Programm der 48. Mülheimer Theatertage - Stücke 2023. Foto: Daniela Motzkus
Den Abschluss der 48. Mülheimer Theatertage bildet "Sistas!" von Golda Barton, eine Überschreibung von Anton Tschechows "Drei Schwestern". Foto Kamil Janus
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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