Musik, die Mut macht
Thlokomela aus Namibia gastieren erneut in Mülheim

Die afrikanischen Lieder von Thlokomela haben auch in Mülheim viele Freunde. 
Foto: Petra Strobel
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    Foto: Petra Strobel
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Es ist eine Rückkehr, die in Mülheim viele Fans freuen wird: Thlokomela kommt mit seinen Gospelsongs zurück. „Wat god doen, is well gedoen – was Gott tut, ist wohlgetan“ lautet das neue Programm des namibischen Chors, der vom 10. bis 17. Mai in Mülheim Station macht.

Die fünfzehn jungen Erwachsenen kommen aus den Townships der namibischen Hauptstadt Windhoek und aus Rehoboth, 90 Kilometer südlich von Windhoek. Sie wissen genau, wie sie ihr Publikum mit Gesang, Tanz und ihren Lebensgeschichten mitreißen. "Thlokomela" heißt: "Pass auf!" Und aufpassen muss man in den Wellblechhüttensiedlungen weit draußen vor der Stadt. Vor allem, dass man sich nicht aufgibt oder in den Strudel von Perspektivlosigkeit und Kriminalität gerät.

Der Leiter der Gruppe Thlokomela, Dawid Gawub Hansen, berichtet: „Von außen betrachtet ist unser Leben alles andere als leicht. Die meisten von uns finden trotz Schulabschluss keine Arbeit und wohnen in Wellblechhütten ohne Strom und Wasser. Aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen. In unserer afrikanischen Musik finden wir eine Kraft, die uns immer wieder aufstehen lässt. Selbst wenn wir kaum die Umstände verändern können, so arbeiten wir an unserer Lebenseinstellung.“

Thlokomela! zeigt sich mit leisen, nachdenklichen und immer wieder überraschend lebensstrotzenden Darbietungen. Ihre Musik verbindet afrikanische Werte mit christlichem Glauben. Neben englischen Gospel singen sie vor allem auch Lieder in verschiedenen Stammessprachen, welche den Stolz der Stämme, Traurigkeit, Mut, kämpferischen Glauben und Lebensfreude ausdrücken. So verbinden sie Rhythmus, Tanz und Musik auf eine unglaublich mitreißende Art.

2008 begann Thlokomela als ein reines Chorprojekt, inzwischen ist dank deutscher Unterstützung ein Posaunenchor hinzugekommen. Neben der musikalischen Bildung ist es dem Chorleiter besonders wichtig, sich auch der aktuellen Probleme der Jugendlichen anzunehmen. An Thlokomela wird deutlich: Afrika hat mehr zu bieten als Entertainment und negative Schlagzeilen. "Pass auf“ oder "Thlokomela" ist dafür ein gelungenes Beispiel eines funktionierenden Selbsthilfeprojekts.

Das Konzert des Chors Thlokomela findet am Sonntag, 12. Mai, um 18 Uhr in der evangelischen Kirche an der Wilhelminenstraße in Broich statt. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Konzertkollekte gebeten.

Bereits am Vormittag wirkt der Chor im Gottesdienst mit und gibt eine Kostprobe seines Könnens. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr in der Johanniskirche an der Aktienstraße 136.

Am Montag, 13. Mai, um 19 Uhr, kann man den Chor im Rahmen des Saarner Bücherfrühlings im Gemeindehaus an der Wilhelminenstraße 34 hören. Bei einer Fotopräsentation über das berühmte Schutzgebiet Sossusvlei und anderen Landschaften berichtet Karl Wilhelm Specht von seinen Reisen nach Namibia. Bei dieser Veranstaltung wird der Chor einige seiner Lieder singen.Die Karten kosten 10 Euro. Es gibt sie in der Buchhandlung Hilberath & Lange und an der Abendkasse.

Wer selbst einmal afrikanische Lieder mitsingen möchte, ist eingeladen zum Workshop am Dienstag, 14. Mai, um 18.30 Uhr, im Gemeindehaus an der Aktienstraße 136. Der Eintritt frei, der Hut geht rum.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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