Theater an der Ruhr setzt auf neue Formate
Theater im digitalen Raum
Die ab dem 30. Mai mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs unter stark eingeschränkten Bedingungen erscheint für das Theater an der Ruhr wenig sinnvoll. Daher wurde entschieden, die künstlerischen Möglichkeiten im digitalen Raum bis zur Sommerpause weiter zu erforschen. Für den 4. September ist dann die Spielzeiteröffnung 2020/2021 unter Wahrung der dann geltenden Corona Regelungen geplant.
Mit der Premiere von „antigone ein requiem“ von Thomas Köck wirddie Spielzeit eröffnet. Den digitalen Spielplan startet das Theater an der Ruhr ab Freitag, 15. Mai, mit POTOSI TV, zunächst für vier Wochen bis zum 14. Juni. Derzeit experimentieren viele Theater, Museen, Konzerthäuser und andere Institutionen der Gesellschaft mit den digitalen Medien. All diese Vorschläge sind Versuche. Dabei ist schon jetzt klar: dem Theater als ein Medium des kollektiven Erlebens in einem gemeinsamen öffentlichen Raum können diese Experimente nicht entsprechen. Bewusst hat sich das Theater an der Ruhr gegen das "Streamen" von Theateraufführungen entschieden, da aus ihrer Sicht abgefilmtes Theater sein Wesen verliert.
Stattdessen versucht sich das Theater an unterschiedlichen Formaten, die eigens für den digitalen Raum entwickelt wurden. Abrufbar sind diese Formate auf der Webseite des Theaters an der Ruhr unter der Rubrik "Online aber nicht auf Linie", auf dem Theater an der Ruhr-Youtube.Kanal unter https://www.youtube.com/channel/UCZlZnZULbe5rvkiLgWDhLtw und auf Kanälen der
Kooperationspartner.
"POTOSI TV", eine performative TalkShow, findet alle 14 Tage am Freitag um 19.30 Uhr ab Freitag, 15. Mai, statt. Die ersten drei Folgen umkreisen Texte und Themen aus Antigone ein requiem ein Stück, das Thomas Köck (Stückepreisträger 2018 und 2019) erst im letzten Herbst neu für das Theater geschrieben hat.
"Der fremde Blick", jeden Samstag um 19.30 Uhr ab dem 16. Mai bis zum 6. Juni, dreht sich um Roberto Ciullis Reisen durch das Theater. In vier kurzen Episoden werden Brücken geschlagen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - Reflexionen über das Theater und die Gesellschaft in Zeiten der Pandemie.
Jeden Sonntag um 19.30 Uhr ab dem 17. Mai gibt es Geschichten über Masken zu hören. Masken Experten aus unterschiedlichen Bereichen erzählen über Masken und Ihre Geschichten, um diesem oft auch magischen Utensil seine Vielfalt zu erhalten und die monothematische Zusch reibung in der Krise ins richtige Licht zu rücken.
Rupert Seidl liest und performt „Die Kinder unseres Viertels“ von Nobelpreisträger Nagib Machfus als Fahrten durch die Viertel des Ruhrgebiets mittwochs um 19.30 Uhr ab dem 20. Mai. Jeden Donnerstag um 21 Uhr als Kooperation von Stücke, Ringlokschuppen und Theater an der Ruhr: auf vier.ruhr, wird "Das Decameron", digitales Live Theater, zu sehen sein. Dabei sind unter anderem: Martin Ambara, Anagoor, CocoonDance, Roberto Ciulli, Albrecht Hirche, Caren Jeß, kainkollektiv, K G I, Anna Kpok, Konstantin Küspert, Collective Ma’louba, Mehdi Moradpour, Philipp Preuss, Nele Stuhler, sputnic, subbotnik sowie das Ensemble des Theater an der Ruhr.
Das Collecitve Ma´louba hat bereits Anfang April begonnen, auf ihrer Facebook-Seite Lesungen und Konzerte zu streamen - in arabischer Sprache. Jeden Mittwoch um 17 Uhr gibt es auf Facebook etwas Neues zu sehen.
Einen Diskurs und ein Konzert unter dem Motto "Zeit für Zukunft" gibt es am 22. Mai und 13. Juni um 19.30 Uhr auf vier.ruhr zu sehen. Am 22. Mai dreht sich in Ralph Hammerthaler´s "Zeit für Zukunft V -Klimawandel und Technologie" alles um den aktuellenStand seiner Forschungen, die darauf gerichtet sind, die hohe Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre zu verringern. In Ralph Hammerthaler´s "Zeit für Zukunft VI" - Das Klima und das Meer am 13. Juni ist die Meeres- und Polarforscherin Antje Boeti zu Gast.
Am 5. Juni ist dann eine Videokonferenz, "Die Konferenz der Dinge" geplant. Den gesamten Spielplan im Detail gibt es auch unter https://www.theater-an-der-ruhr.de.
Autor:Sibylle Brockschmidt aus Mülheim an der Ruhr |
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