Tanz zweier Seelen
Du öffnest den Geigenkasten,
entfernst behutsam das schützende Tuch
von dem wundervollen Instrument,
streichelst es mit Blicken, hebst es behutsam heraus.
Deine Finger gleiten sanft
über den glänzenden Korpus,
fast andächtig berühren deine Finger die Saiten,
sodass sie leise zu schwingen beginnen.
Sie antworten dir so scheint es mir,
sind bereit mit dir zu zaubern,
zu verzaubern.
In deinen Augen ruht ein besonderer Glanz
still und gesammelt,
erfüllt von der Vorfreude auf das gemeinsame Spiel
das nun beginnen soll.
Sehr behutsam fährst du über den Steg
berührst fast liebevoll die Schnecke
als wolltest du sie begrüßen,
bereit machen und einstimmen auf euer Spiel,
dich bedanken für die wunderbaren Töne
die sich dem Instrument entlocken lassen,
die dir willig folgen,
egal welche Stimmungen du ihm abverlangst.
Nachdem du den Bogen gespannt,
ihm den goldenen Honig
des Kolophoniums gespendet hast
hebst du sie unter das Kinn
fast wie eine zärtliche Liebkosung,
setzt den Bogen an und der Zauber beginnt,
schwebt durch den Raum.
Tanz zweier Seelen
die sich gegenseitig streicheln.
Autor:Evelyn Gossmann aus Mülheim an der Ruhr |
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