Schloß Broich: Brökeliger Fassade geht es an die Struktur
Es ist tatsächlich ein Stein gewesen, der vor mehr als einem Jahr eine Kette von Restaurierungsmaßnahmen am Schloß Broich in Rollen gebracht hat. Noch für weitere fünf Jahre werden Warnschilder auf die einsturzgefährdeten Bereiche an der Ringmauer und Fassade hinweisen.
Als im September 2009 das erste Bruchstück aus der Mauer in der Nähe des Torbogen flog, handelten die Schlossherren MST (Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH) umgehend und engagierten den Sachverständigen Thomas Lehmkuhl. Seine Untersuchungen brachten unter anderem erhebliche Mängel am Torbogen zutage. Dieser einsturzgefährdete Bereich wurde augenblicklich für etwa 100.000 Euro saniert. Damit ist jedoch nur ein kleiner Teil geschafft; um auch die übrigen sanierungsbedürftigen Mauern auszubessern, müssen Fördermittel beantragt und genehmigt werden. Zudem sind im kommenden Jahr weitere Untersuchungen notwendig, um gegenüber möglichen Förderern transparent zu sein. Dazu werden die Bereiche photogrammetisch vermessen. Verstärkung bekommt die MST seit einigen Monaten von dem renommierten Bauwerksanierer Dr. Ägidius Strack, der die Absperrgitter noch fünf Jahre an der Ringmauer sieht. „Bis die Fördermittel genehmigt sind, werden akut gefährdete Bereiche der Ringmauer zwischen dem Torbogen und der Gabelung zur VHS in ein Korsett gesteckt“, erklärt Strack. „600 Mauerwerksanker verteilt auf 50 Meter werden verhindern, dass weitere Steine hinunterpurtzeln und die Mauerschalen auseinanderbrechen.“ Diese Absicherung, die Ende Februar abgeschlossen sein wird, bildet zugleich die Grundlage für die spätere Sanierung. 120.000 Euro wurden hierfür veranschlagt. Ein Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung sichert der MST bereits die Hälfte der veranschlagten Netto-Kosten zu.
Autor:Stephanie Kleebaum aus Oberhausen |
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