Saarn
Saarner Lobpreis für Plattliteratur vergeben
Mein diesjährige Saarner Lobpreis für Platt-Literatur geht an Wemm Beekes.
Seine „Kalender-Handschriften“ wurden hundertfach kopiert. Vor allem von ihm selbst. Mit diesen Kopien stellte er sich immer wieder auf den Saarner Nikolausmarkt und bot sie unverdrossen an. Daneben übertrug er Wilhelm Busch und andere Dichter in erstaunlich passgenaues Ssaansch und breitete vor uns in „Hennerk vam Strängske“ das Saarner Dorfleben von vor gut 100 Jahren detailreich aus. Leider lieferte er zum Letzteren keine Hochdeutsch-Übersetzung, sodass sich die Einblicke bis heute nur einigen wenigen Kennern erschließen. Auch ich habe in meinem sonst sehr gelungenen Heft vorerst auf eine Übersetzung verzichtet, weil ich mich bereits zum vorgenannten Kreis rechne.
Seine Übertragung des „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal gelangte leider nie zu den Salzburger Festspielen, da Beekes bereits beim Titel scheiterte. „Jedekääl“ gibt es im Saarner Platt nicht, es müsste „jedere-in“ heißen, träfe die Intention von „Jedermann“ = jedermann, also alle, sogar noch besser als das Original, ließe aber bei der Rollenbesetzung dann auch Frauen zu. Als Buhlschaft käme parallel dann auch ein Mann infrage.
Mit ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury zum diesjährigen Saarner Lobpreis für Platt-Literatur war natürlich auch die zentrale Lage der Beekes-Clan-Häuser am „Hönnerberch“, der weltweit als Chicken Hill literarische Berühmtheit erlangte.
Für Interessenten bin ich bereit, ein „Heft auf Nachfrage“ auszudrucken.
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.