Robinson Crusoe auf der Bühne
Trennung von der Familie, Sklavenhandel, Schiffsuntergang und das Dasein auf einer einsamen Insel: Das ist der Stoff, auf dem der Jugendbuchklassiker „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe aufbaut. Ab kommenden Mittwoch ist er im Theater an der Ruhr zu sehen.
Das große Abenteuer, das Robinson sucht, endet allerdings anders, als gedacht. „Defoes Roman, rund 1200 Seiten stark, für Kinder und Jugendliche theatergerecht umzusetzen, war nicht ganz einfach.“ Das erklärt Martin Kloepfer, Theatergruppe „Subbotnik“, während eines Pressegesprächs am gestrigen Donnerstag im Theater an der Ruhr (TAR).
„In unserem Fokus stehen die Trennung von der Familie und die Frage, was macht Einsamkeit mit Menschen?“
Für die Umsetzung haben sich die Macher einiges einfallen lassen, um die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen: „Die Musik und die Geräusche spielen wir auf der Bühne live ein. Die Zuschauer hören, wie das im Wind schaukelnde und schwankende Schiff knarrt oder die Vögel zwitschern.“
Kloepfer beschreibt die Umsetzung als eine Art Hörspiel, das visualiert ist. Das Bühnenbild besteht aus Brettern, Kisten, einer Puppe und den Schauspielern. Die nutzen Harfe, Cembalo, Klavier und Mundharmonika zur Unterstützung der Handlung.
Am Ende des Stückes steht das Team, nach einer kurzen Verschnaufpause, den Zuschauern Rede und Antwort, kündigt Kloepfer an.
Die drei „Subbotniks“ arbeiteten bereits in den vergangenen Jahren mit dem TAR zusammen. Urs Peter Halter als Robinson und Jubril Sulaimon als Freitag verstärken die Subbotniks.
TAR-Dramaturg Sven Schlötcke hebt die Aktualität des Stückes hervor. „Robinson muss sich mit dem Anderssein von Freitag auseinandersetzen.“ Die Debatte um die Zuwanderung der Südosteuropäer sei nichts anderes. „Das Fremde ist immer ein Thema. Trotz des hohen Anspruches ist das Stück sehr humorvoll und keineswegs nur ein Stück für Kinder und Jugendliche“, betont Schlötcke.
Am Mittwoch, 15. Januar, wird das Sück ab 16 Uhr das erste Mal aufgeführt. Am Donnerstag, 16. Januar, ist es ab 11 Uhr zu sehen. Zur familienfreundlichen Zeit zeigt das Team es am Sonntag, 23. Februar, ab 16 Uhr. Jeweils um 11 Uhr ist es am Dienstag, 4. März, und am Montag, 31. März, zu sehen. Das Stück ist für Kinder ab der vierten Klasse geeignet.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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