Zeitzeichen Geschichten vom Stadtarchiv Mülheim
Neues von Gestern als Buch
Wer stadtgeschichtlich interessierte Freunde oder Familienangehörige hat oder selbst historisch interessiert ist und noch nach einem Weihnachtsgeschenk sucht, der bekommt jetzt eine Steilvorlage aus dem Stadtarchiv. Denn das hat einen 368 Seiten starken Band mit "Mülheimer Zeitzeichen" vorgelegt. Das reich bebilderte Buch ist mit einer Startauflage von 800 Exemplaren im Bergischen Verlag erschienen und ab sofort für 17,50 Euro im örtlichen Buchhandel und im Lesesaal des Stadtarchivs an der Von-Graefe-Straße 37 zu bekommen.
"Der damalige Leiter des Stadtarchivs, Kai Rawe und ich wurden im Herbst 2006 vom Westdeutschen Rundfunk für dessen Sendereihe Zeitzeichen zum 125. Gründungstag der August-Thyssen-Werke interviewt. Danach waren wir uns einig: Es wäre doch eine gute Idee, wenn wir mit einem monatlichen "Mülheimer Zeitzeichen" auf unserer Internetseite www.stadtarchiv-mh.de regelmäßig Ereignisse der Stadtgeschichte beleuchten würden", erinnert sich Stadtarchivar Jens Roepstorff an die Geburtsstunde des Mülheimer Zeitzeichens.
Vom WDR inspiriert
Zunächst schrieben nur Kai Rawe und Jens Roepstorff Mülheimer Zeitzeichen. Später kamen weitere Archiv-Kollegen , wie Johannes Fricke und Annett Fercho, als Autoren dazu.
"Wir haben auf unsere Zeitzeichen, die ab 2007 auch in der Mülheimer Woche erschienen, durchweg positive Resonanzen und viele Detailnachfragen bekommen",
erinnert sich Jens Roepstorff.
Das Spektrum der 167 Mülheimer Zeitzeichen aus fast 15 Jahren, die jetzt in gedruckter und illustrierter Form vorliegen, ist so bunt wie das Leben in unserer Stadt. Es reicht von der ersten urkundlichen Erwähnung des heutigen Stadtteils Menden im Jahr 811 bis zum 100. Gründungstag des VfB Speldorf im Jahr 2019. Die Erinnerung an die Gründung der Mülheimer Sparkasse anno 1842 findet sich ebenso im druckfrischen Zeitzeichenbuch wie die Erinnerung an den Mülheimer Papst-Besuch von Johannes Paul II. im Mai 1987 oder die Rückschau auf die Gründung des heutigen Max-Planck-Institutes für Kohlenforschung (1914) oder der Rückblick auf ein Mülheimer Gastspiel der Berliner Philharmoniker, das 1940 unter der Leitung des Dirigenten Wilhelm Furtwängler in der Stadthalle über die Bühne ging.
Zeitzeichen seit 2007 in der MW
"Gerade jetzt, da aufgrund der Corona-Pandemie nur sehr wenige Bürger zur eigenen Recherche oder als Zuhörer zu Vorträgen ins Haus der Stadtgeschichte kommen können, macht es Sinn dem interessierten Publikum die Stadtgeschichte und damit ihre bei uns archivierten Quellen näherzubringen", sagt der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Stefan Pätzold. Er zeichnet für das Lektorat des Zeitzeichen-Buches verantwortlich. Dass nur 11 der 167 Zeitzeichen, die er redigieren musste, die Mülheimer Geschichte vor 1800 beleuchten, zeigt ihm historische Forschungs- und Dokumentationslücken an, die er unter anderem mit der neu aufgelegten Buchreihe "Veröffentlichungen des Stadtarchivs" schließen möchte. Der jetzt vorgelegte Band mit den Mülheimer Zeitzeichen der vergangenen 15 Jahre beendet die Zeitzeichen-Reihe und beginnt gleichzeitig die neue historische Buchreihe der Veröffentlichungen des Stadtarchivs.
Schon jetzt denkt Pätzold über eine Tagung zur Geschichte des Kloster Saarn nach, die in einem zweiten Band der neuen Reihe veröffentlicht werden könnte. Auch die zum 50-jährigen Bestehen des Stadtarchivs (2022) geplante Festschrift wäre ein Kandidat für die Veröffentlichungen des Stadtarchivs.
"Die neue Publikationsreihe verstehen wir nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu der ebenfalls mit Geschichten aus Eppinghofen neu gestarteten Publikationsreihe Mülheimer Geschichtshefte und den Heften der Zeitschrift des Mülheimer Geschichtsvereins",
betont Pätzold.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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