Namenlos
Schon immer existierte etwas Namenloses in ihm
weder es selbst noch jemand anderer
konnte es nachvollziehen, verstehen.
Das kleine schüchterne Wesen ahnte,
spürte was andere nie wahrnahmen,
erntete oft befremdliche Blicke, Kopfschütteln, Unverständnis.
Man findet dafür keine Worte,
kann es nicht erklären, der Verstand begreift es nicht.
Immer schon lebt verborgen
etwas Besonderes in ihm,
klingt zart, doch unüberhörbar
wie das Schwingen einer feinen Saite.
So horcht es gern still und allein
dem was draußen und in ihm klingt,
singt, tanzt, lacht oder weint,
es ängstigt oder beschenkt,
manchmal Flügel bekommt
und als Melodie,
Wort oder Bild nach draußen drängt.
Dann spielt es mit schwarzen und weißen Tasten
gibt dem Inneren Freiheit;
Bilder bekommen Gestalt, Gesichter, Namen,
Texte fließende Form und Leben.
Plötzlich scheint alles zu schweben
wie vom Wind getragen;
zieht mit den Wolken weiter voller Leichtigkeit;
lässt Zeit, Raum und Grenzen vergessen,
schwingt sich in namenlose Freiheit
erreicht und berührt Menschen
irgendwo...
Autor:Evelyn Gossmann aus Mülheim an der Ruhr |
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