Mülheimer Zupforchester begeistert beim weltgrößten Zupfmusikfestival
![Das Mülheimer Zupforchester zieht das Publikum in Bruchsal in seinen Bann | Foto: (c) Elke Tober-Vogt](https://media04.lokalkompass.de/article/2014/06/06/7/5669487_L.jpg?1556318417)
- Das Mülheimer Zupforchester zieht das Publikum in Bruchsal in seinen Bann
- Foto: (c) Elke Tober-Vogt
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Mehr als 1.200 Musiker aus aller Welt kamen letztes Wochenende in Bruchsal bei Karlsruhe zum „eurofestival Zupfmusik 2014“ zusammen. Mittendrin das Mülheimer Zupforchester (MZO), dessen Mitglieder dieses alle vier Jahre vom Bund Deutscher Zupfmusiker (BDZ) ausgerichtete Festival immer wieder gerne als Ort der Begegnung und Inspiration nutzen. Nicht selten werden dort neue Kompositionen entdeckt, die das preisgekrönte Ensemble anschließend seinem Publikum in Mülheim zu Gehör bringt.
Höhepunkt für die rund 20 Musiker unter der Leitung von Dominik Hackner war aber sicher der eigene Auftritt vor fast 1.000 Zuhörern im voll besetzten großen Saal des Bruchsaler Bürgerzentrums. Das konnte man nicht nur der leidenschaftlichen Interpretation von Hermann Ambrosius „Konzert für Klavier, 3 Akkordeons und Zupforchester“ entnehmen, sondern sah dies auch in der begeisterten Reaktion des Publikums bestätigt. Diese beruhte nicht zuletzt auf der gleichermaßen präzisen wie kraftvollen Darbietung des Ruhrpreis-Trägers Aris Alexander Blettenberg am Flügel. „Es ist bedauerlich, dass das Werk nicht häufiger zu hören ist, insbesondere bei einer solch ausdrucksvollen Darbietung“, war ein häufiger Kommentar in den anschließenden Publikums-Gesprächen. Aufgrund seines Anspruchs an Solist und Orchester sowie Akkordeon und Pauke als Zusatzinstrumente wird es nur selten aufgeführt. Zudem war es nach seiner Uraufführung viele Jahre verschollen und wurde erst vor zwei Jahren vom MZO in der Stadthalle Mülheim wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Damit nun auch unabhängig von Aufführungen die kraftvoll bewegende Klangkomposition seine Wirkung entfalten kann, hat es das MZO gemeinsam mit Aris Alexander Blettenberg auf seiner soeben erschienen CD „SIEBEN“ eingespielt, auf der es einen zentralen Ankerpunkt darstellt.
Auch wenn Klavier Blettenbergs Hauptfach beim Studium an der Hochschule für Musik und Theater in München ist, war das Allround-Talent aber nicht nur als Pianist in Bruchsal, sondern hat auch eine der eigens für dieses Festival vom BDZ initiierten Auftragskompositionen geschrieben. „Seine gefeierte ‚Journey to Greece‘ wird bald in Mülheim zu hören sein“, versprach Orchester-Leiter Dominik Hackner, der bei der Uraufführung durch das Saarländische Jugendzupforchester gemeinsam mit dem Komponisten als Mandoloncello-Gastspieler am Pult saß. Der seit einigen Monaten als Vizepräsident des BDZ auch in die Verbands-Gestaltung der Zupfmusik in Deutschland eingreifende Hackner hat mit einer eigenen Auftragskomposition ebenfalls die musikalische Zupfmusiklandschaft in Deutschland aktiv mitgestaltet.
Die Eindrücke des Wochenendes werden bei den Ensemble-Mitgliedern sicher noch lange nachhallen, aber schon wartet das nächste Festival auf die vielgefragten Musiker. Am 14. Juni wird das MZO um 12.00 Uhr in der Luise-Albertz-Halle in Oberhausen eine szenische Erzählung zur „Zaubermandoline“ im Rahmen des „aCHORdeon-Musikfestival im Revier“ aufführen, bei dem neben Zupforchestern auch Akkordeon-Orchester, Chöre, Blasorchester und Gitarrenensemble aus dem Ruhrgebiet auftreten werden. Dabei wird Christian Oesterwind als Erzähler das Publikum in den Kosmos der phantastischen Geschichte um Zwerge, Kobolde, einen Kraftstein und nicht zuletzt die verzauberte Mandoline mitnehmen. Die Musik wurde von Aris Alexander Blettenberg und Orchesterleiter Hackner komponiert und basiert auf dem Buch „Die Hüter des Schwarzen Goldes“ von Inge Meyer-Dietrich und Anja Kiel.
Autor:Walter Müller aus Mülheim an der Ruhr |
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