Mülheimer Stadthafen wird zur großen Bühne - Zsuzsa Debre bringt Händels Wassermusik an die Ruhr und sorgt für ein Erlebnis der besonderen Art

Die Mülheimer Musikerin Zsuzsa Debre und Jens Cüppers vom Team Innenstadt präsentieren am Stadthafen voller Vorfreude das Plakat für ein musikalisches Erlebnis am und auf dem Wasser.
Fotos: PR-Foto Köhring / SM
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in Hauch von großen italienischen Seebühnen weht am Freitagabend durch den Mülheimer Stadthafen. Die Musiker der Rhein-Ruhr Symphoniker nehmen auf einem Ponton und in Tretbooten Platz. Georg Friedrich Händels Wassermusik erklingt.


Händel selbst hätte nicht besser inszenieren können, was die Mülheimer Violinistin und engagierte Kulturschaffende Zsuzsa Debre nach intensiven Vorarbeiten am Freitag, 24. August, 21 Uhr, auf den Weg oder besser gesagt, auf das Wasser bringt. Die Idee dazu kam ihr vor gut einem Jahr, als sie bei Georg Reinders Projekt „Klassik-Klang-Kopfsteinpflaster“ als Musikerin mitwirkte. „Das hat mich so richtig inspiriert. Ich hatte den Kopf voller Ideen und konnte einige Nächte vor kreativer Anspannung kaum schlafen“, sagt sie.

Alte Musik und neue Kulisse

Schritt für Schritt kam sie ihrer Vision näher. Jetzt wird sie Realität. Sie erzählt mit leuchtenden Augen und euphorischer Stimmung: „Unsere Ruhr bietet eine herrliche Kulisse. Der Blick über den Hafen auf die Stadthalle zaubert sinnliche Aspekte, bei denen man das Sehen und das Hören neu erleben kann. So wird alte Musik in einer neuen, ungewöhnlichen Kulisse präsentiert.“ Durch das Abendlicht, so Zsuzsa Debre, werde den Zuschauern die Schönheit unserer Stadt zauberhaft deutlich, Ohrenschmaus und Augenweide in einem.

Das Publikum kann das Konzert auf den Stufen rund um das Hafenbecken genießen. Die Musiker befinden sich dabei auf dem Wasser, die Streicher auf vom THW Mülheim errichteten Pontons und die Bläser auf vom dortigen Tretbootverleih zur Verfügung gestellten Tretbooten, die sich im Kontext der Musik auf die Zuschauer zu und von ihnen weg bewegen. Sie entfernen sich stets, wenn sie den Streichern die Solopartien überlassen.

Erlebnis und Abenteuer

Im Scheinwerferlicht fügen sich Musiker und das Wasser zur vom Komponisten Georg Friedrich Händel angedachten Harmonie zusammen. Zu dieser Harmonie tragen auch die von der Ideengeberin im wahren Sinn des Wortes ins Boot geholten Rhein-Ruhr Symphoniker bei. Das Orchester besteht ausschließlich aus Musikern der Region. Sie zeichnen sich durch Spielfreude und Einfühlungsvermögen in die jeweiligen Werke aus. Das wird bei Händels Wassermusik nicht anders sein. Den Musikern zuzuhören, bedeutet ein musikalisches Erlebnis und Abenteuer.

Zsuzsa Debre ist seit Jahresbeginn mit der Organisation und der Inszenierung beschäftigt, und das ehrenamtlich: „Ich mache das aus Liebe zur Musik und zu unserer Stadt.“ Dennoch entstehen Kosten in Höhe von 7.000 Euro für das Orchester, Licht, Technik und Organisation. Das Projekt am Freitagabend wird mit Mitteln aus dem Bürgermitwirkungsbudget im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt Mülheim an der Ruhr – Mülheimer Innenstadt“ gefördert. 4.000 Euro gibt es aus dem Topf des Bürgermitwirkungsbudgets, für die weiteren Kosten stehen Unterstützer und Sponsoren gerade. Der Eintritt ist frei.

Weitere Gelder stehen bereit

Jens Cüppers, Teamleiter beim Team Innenstadt: „Wir waren von der Idee von Beginn an begeistert und sind überzeugt, dass das Konzert ein musikalisches Highlight für Mülheim und das gesamte Ruhrgebiet sein wird.“ Cüppers weist zudem darauf hin, dass die Mittel zur Belebung der Innenstadt für dieses Jahr noch nicht ausgeschöpft sind. Von den zur Verfügung stehenden fast 46.000 Euro sind bislang knapp 20.000 Euro verplant, so dass noch reichlich „Luft nach oben“ ist. Einzelprojekte werden bis maximal 4.000 Euro je Event gefördert. Anträge können noch bis zum Jahresende gestellt werden, wobei die Veranstaltungen selbst auch im nächsten Jahr durchgeführt werden können. Ausführliche Informationen dazu gibt es unter www.wertstadt.info oder telefonisch unter 0208 / 4556033.

Jetzt hoffen die Beteiligten, allen voran Zsuzsa Debre, dass am Freitagabend das Wetter ebenfalls mitspielt. Bei Regen gilt Plan B. Dann wird das Orchester unter den Arkaden des ehemaligen Stadtbades spielen, und die Zuschauer werden zu „Schirmherren“.

HINTERGRUND

Georg Friedrich Händel hat die Wassermusik im Jahr 1717 eigens für ein vom englischen König Georg I. angeregtes Konzert auf der Themse komponiert. Bei der „königlichen Lustfahrt“ ließen sich der Regent und seine Gäste von einem Orchester begleiten, das auf einer Barke hinterher fuhr.

Die Zuschauer am Themse-Ufer sollten ursprünglich Eintritt zahlen. Das stellte die Organisatoren vor so große logistische Probleme, dass man darauf verzichtete. Dem Monarchen sagte man damals: „Damit können Sie sich beim Volks beliebt machen.“

Die Mülheimer Musikerin Zsuzsa Debre und Jens Cüppers vom Team Innenstadt präsentieren am Stadthafen voller Vorfreude das Plakat für ein musikalisches Erlebnis am und auf dem Wasser.
Fotos: PR-Foto Köhring / SM
PK-Foto Köhring/sm
v.l. Jens Cüppers, Zsuzsa Debre
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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