75 Engel pro Krankenhaus
Mülheimer Künstlerin beschenkt Intensivstationen

Intensivfachpfleger Robert Schruba (li.) und Prokurist Lasse van de Sand (re.) vom St. Marien-Hospital nahmen stellvertretend für beide Krankenhäuser die Engel von Ursel Geruschkat entgegen.  | Foto: RuhrText / Marcel Dronia
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  • Intensivfachpfleger Robert Schruba (li.) und Prokurist Lasse van de Sand (re.) vom St. Marien-Hospital nahmen stellvertretend für beide Krankenhäuser die Engel von Ursel Geruschkat entgegen.
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Über ein besonderes vorweihnachtliches Geschenk durften sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Mülheimer Krankenhäuser freuen. Mit jeweils 75 selbst getöpferten Engeln bekamen die Heldinnen und Helden der Corona-Pandemie eine besondere Anerkennung.

Hergestellt hat jene Engel die Mülheimer Künstlerin Ursel Geruschkat (81), die früher selbst im Neugeborenenzimmer des evangelischen Krankenhauses gearbeitet hat. „Ich weiß, was es heißt, im Krankenhaus zu arbeiten“, sagt Geruschkat als Begründung, warum sie ausgerechnet die beiden Häuser mit ihren Geschenken bedachte. Nach dem Hospiz oder dem Haus Ruhrgarten seien ihr diesmal insbesondere die Intensivstationen in den Sinn gekommen.

„Wir haben uns alle sehr über die Geste gefreut in der Zeit, die wir alle gerade durchleben“, sagt Intensivfachpfleger Robert Schruba vom St. Marien-Hospital stellvertretend für beide Häuser. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin konnte sich einen der bis zu 40 Centimeter hohen Engel aussuchen und mit nach Hause nehmen.

"Ein herausragendes Zeichen"

„Es ist ein tolles Zeichen, dass von außen an uns gedacht wird“, ergänzt Prokurist Lasse van de Sand. Es habe schonmal Kaffee und Süßigkeiten als Belohnung für das Team gegeben, aber „durch die Arbeit und die Symbolik, die da drinsteckt, ist das schon ein herausragendes Zeichen“, befindet van de Sand.

Da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbstredend im Fokus standen, ist für van de Sand selbst kein Exemplar mehr übriggeblieben. „Kein Problem, dann bring ich noch einen vorbei“, sagt die Künstlerin gut gelaunt. Noch immer sitzt sie vier Stunden pro Tag in ihrem Atelier in einem Saarner Fachwerkhaus. „Links habe ich eine kleine Ausstellung, rechts ist meine Werkstatt und oben wohne ich“, erklärt Geruschkat.

Mülheimerin arbeitet als freischaffende Künstlerin

Die Liebe zur Arbeit mit Ton entdeckte die gebürtige Mülheimerin in einem kleinen Töpferladen in Bergisch Gladbach. Fünf Jahre später erwarb sie an der Uni Köln ihre Anerkennung als freischaffende Künstlerin. Die Kunst führte sie sogar bis nach Mallorca, wo sie seit 1998 lebte und zwei Galerien führte.

Dass es ihr heute in erster die Engel angetan haben, liegt an einem Schicksalsschlag. In ihrer Wohnung erlitt sie einen Herzinfarkt. Als sie wieder zu sich kam, schaffte sie es, sich bemerkbar zu machen, so dass Nachbarn Hilfe holen konnten. „Ich hatte in der Situation das Gefühl, dass ich nicht alleine war“, schildert die Mülheimerin rückblickend.

Seit 2017 wieder in Mülheim

Seit 2017 lebt sie wieder in ihrer Heimatstadt und töpfert Engel. Keiner gleicht dem anderen, jeder ist ein Unikat. „Die Ideen kommen mir immer erst während der Arbeit“, schildert die 81-Jährige. Unterschiedliche Techniken hat sie durch Ausprobieren perfektioniert. Für einen Engel benötigt die Saarnerin ungefähr zwei Tage.

Vom katholischen Krankenhaus ging es für Ursel Geruschkat nach dem Pressetermin zu Fuß zurück nach Saarn. Und wahrscheinlich gleich wieder ins Atelier, damit auch zu Weihnachten 2022 wieder eine Mülheimer Einrichtung beschenkt werden kann.

Intensivfachpfleger Robert Schruba (li.) und Prokurist Lasse van de Sand (re.) vom St. Marien-Hospital nahmen stellvertretend für beide Krankenhäuser die Engel von Ursel Geruschkat entgegen.  | Foto: RuhrText / Marcel Dronia
Intensivfachpfleger Robert Schruba (li.) und Prokurist Lasse van de Sand (re.) vom St. Marien-Hospital nahmen stellvertretend für beide Krankenhäuser die Engel von Ursel Geruschkat entgegen.  | Foto: RuhrText / Marcel Dronia
Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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