Mülheim: Zusammenspiel von zwei Dimensionen
Mülheimer Künstler Bernd Kirstein stellt neues Kunstwerk vor: "Hörbare Stille" – Ein stiller Dialog zwischen Bild und Ton

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Mülheimer Künstler Bernd Kirstein stellt neues Kunstwerk vor: "Hörbare Stille" – Ein stiller Dialog zwischen Bild und Ton

Mülheim an der Ruhr – Ein Raum, in dem sich Zeit zu dehnen scheint. Eine Spannung, die den Betrachter unmerklich erfasst, als wäre ein flüsterndes Gespräch im Gange, obwohl Stille herrscht. So lässt sich das neueste Werk des Mülheimer Künstlers Bernd Kirstein beschreiben, das gestern in einem privaten Rahmen enthüllt wurde. Der Titel: „Hörbare Stille“. Doch der Clou – und vielleicht das, was den besonderen Nerv des Werkes trifft – liegt nicht allein im visuellen Erlebnis, sondern in der beiliegenden Schallplatte: Carlos Santana's legendäres Album Havanna Moon.

Titel: „Hörbare Stille“ ,  Malerei des Mülheimer Künstlers und Autors Bernd Kirstein | Foto: Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein KKRR
  • Titel: „Hörbare Stille“ , Malerei des Mülheimer Künstlers und Autors Bernd Kirstein
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„Es geht um das Zusammenspiel von zwei Dimensionen, die auf den ersten Blick gegensätzlich erscheinen: Stille und Klang“, erklärt Kirstein, während er gedankenverloren über die Oberfläche des großformatigen Gemäldes streicht, das wie ein Fenster in einen leisen Kosmos wirkt. Sanfte Farbschichten, fast monochrom, überlagern sich in diffusen Grautönen, durchbrochen von kaum sichtbaren, aber entscheidenden Linien. Eine Komposition, die an die Ruhe vor einem Sturm erinnert – oder das letzte Licht, das auf eine dämmernde Stadt fällt.

Santana’s Havanna Moon, das 1983 erschienene Album, ist voller nostalgischer Rhythmen, die zwischen Rock, Blues und karibischen Einflüssen changieren. Ein musikalisches Mosaik, das perfekt mit Kirsteins abstrakter Kunst verschmilzt. | Foto: Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein KKRR
  • Santana’s Havanna Moon, das 1983 erschienene Album, ist voller nostalgischer Rhythmen, die zwischen Rock, Blues und karibischen Einflüssen changieren. Ein musikalisches Mosaik, das perfekt mit Kirsteins abstrakter Kunst verschmilzt.
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„Hörbare Stille ist nicht nur ein visuelles, sondern auch ein auditives Erlebnis“, sagt Kirstein weiter. Und tatsächlich: Die zum Kunstwerk gehörende Schallplatte lädt dazu ein, das Werk nicht nur zu sehen, sondern zu fühlen. Santana’s Havanna Moon, das 1983 erschienene Album, ist voller nostalgischer Rhythmen, die zwischen Rock, Blues und karibischen Einflüssen changieren. Ein musikalisches Mosaik, das perfekt mit Kirsteins abstrakter Kunst verschmilzt.

Während die Nadel auf die Schallplatte trifft, durchzieht der erste sanfte Gitarrenakkord den Raum – ein Moment, in dem der Betrachter sich unweigerlich fragt, ob die Stille im Bild wirklich Stille ist, oder ob sie nicht vielmehr der Klang ist, der in den Pausen zwischen den Tönen lauert. Die Frage, die Kirstein aufwirft, ist tiefsinnig: Kann Stille gehört werden? „Santanas Musik hat eine besondere Tiefe. Er spielt nicht nur Noten – er spielt den Raum dazwischen“, erklärt der Künstler mit einem Augenzwinkern.
Besonders spannend: Das Werk wird nicht lange in Kirsteins Atelier verweilen. Schon kurz nach der Enthüllung hat ein renommierter Kunstsammler und leidenschaftlicher Musikliebhaber aus der Region zugeschlagen. Der Sammler, der anonym bleiben möchte, habe sofort gespürt, dass dieses Kunstwerk eine Lücke in seiner Sammlung schließen würde. „Ich habe die Musik von Santana schon immer geliebt. Aber in Kombination mit diesem Bild? Es ist, als hätte ich die Stille in der Musik nie wirklich verstanden – bis jetzt“, lässt er über seinen Kunstberater ausrichten.

Mit dabei am Tag der Offenen Ateliers "KUNSTBLICKE 2024"

Auch bei den Offenen Ateliers 2024 (KUNSTBLICKE am 2. und 3. November 2024 in der Ruhrtalstadt Mülheim) ist Bernd Kirstein dabei im Kunsthaus Mülheim Mitte in der Villa Artis, Ruhrstr. 3 / Ecke Delle von 13 bis 19 Uhr
Foto: Bernd Kirstein im Gespräch mit Bildhauer Michael Rasch | Foto: Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein KKRR
  • Auch bei den Offenen Ateliers 2024 (KUNSTBLICKE am 2. und 3. November 2024 in der Ruhrtalstadt Mülheim) ist Bernd Kirstein dabei im Kunsthaus Mülheim Mitte in der Villa Artis, Ruhrstr. 3 / Ecke Delle von 13 bis 19 Uhr
    Foto: Bernd Kirstein im Gespräch mit Bildhauer Michael Rasch
  • Foto: Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein KKRR
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Kirstein, dessen Werke oft als Brücke zwischen den Künsten bezeichnet werden, scheint mit „Hörbare Stille“ ein besonderes Werk geschaffen zu haben – eine Ode an das Unsichtbare, das nur durch das Zusammenspiel von Bild und Ton spürbar wird. „Kunst beginnt dort, wo Worte enden“, sagt er am Ende der Veranstaltung, während die letzten Klänge von „Havanna Moon“ im Raum verhallen.
Die Grenzen zwischen Musik und Malerei, Stille und Klang, scheinen sich aufzulösen – und hinterlassen ein Kunstwerk, das, obwohl still, tief berührt.

Schon jetzt freut sich Bernd Kirstein auf die Tage der offenen Ateliers in der Ruhrtalstadt Mülheimer zusammen mit allen Kunstschaffenden, die am 2. und 3. November 2024 ihre Werkräume für die Öffentlichkeit öffnen. Kirstein ist im Kunsthaus Mülheim Mitte zusammen mit dem Mülheimer Künstlerbund MKB in der kleinen Ruhrstraße 3 / Ecke Delle zu finden.

Über den Künstler und Autor Bernd Kirstein

Der in der Ruhrtalstadt Mülheim geborene Bernd Kirstein, Jahrgang 1960, bereichert die Kulturszene seit Jahren, er gründete eine Galerie, ist als Autor bekannt und wirkt als Zeichner und Maler zusammen mit seine Frau Jessi im Atelier IK & ICH. Zuletzt veröffentlichte Kirstein zusammen mit Manfred Dahmen das Buch "Die gestohlene Wurst", ein Mülheim-Comic. Die Auflage war sofort vergriffen.

Autor:

Alexander Ivo Franz aus Mülheim an der Ruhr

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