Kultur
Mülheimer Kammerorchester bringt das Netzwerk der Generationen zum Klingen
Musik verbindet auch die Generationen. Deshalb setzen der Koordinator des Netzwerkes der Generationen, Jörg Marx, der Dirigent des Mülheimer Kammerorchesters, Christoph Nierhaus, und der zur musikalischen Zunft der Streicher gehörende Orchester-Vorstand, Eduard Weyer, auf neue Harmonien im Mülheimer Netzwerk der Generationen. Diese Harmonien haben sich beim jüngsten Gastspiel des 1949 vom Flötisten und späteren ersten Musikschulleiter, Orlando Zucca, gegründeten Mülheimer Kammerorchesters beim Quartiersfest, das im Mai am Hans-Böckler-Platz über die Bühne ging, schon bewährt. Für beide Partner ist die Zusammenarbeit interessant, weil sie dem jeweils anderen neue Kreise der Stadtgesellschaft, erschließen kann.
Jetzt denken Netzwerker und Musiker bereits über neue Projekte nach. Ein solches Projekt könnte zum Beispiel einen Klassikabend sein, zu dem man Mühlheimer einlädt, die sich im Netzwerk der Generationen ehrenamtlich engagieren oder darüber nachdenken, dies vielleicht in Kürze zu tun. Dieser Klassikabend könnte, müsste aber nicht unter freiem Himmel stattfinden. Jörg Marx kann sich auch andere Veranstaltungsorte wie den Ringlokschuppen der den Theatersaal in der Residenz an der Dimbeck vorstellen. Der Dirigent des Kammerorchesters lässt mit Rücksicht auf die Instrumente und die Akustik keinen Zweifel daran, "dass Musiker immer lieber überdacht spielen."
Ruhe, Entspannung und Schönheit
„Klassische Musik gibt Menschen etwas, was sie in unserer hektischen und digitalisierten Zeit kaum noch finden, nämlich Ruhe, Entspannung und inspirierende Schönheit. Klassische Musik ist eben auch im besten Sinne des Wortes eine sinnvolle Freizeitgestaltung, ein Kulturerlebnis und Bildungsarbeit, die Nachbarn aus allen Generationen zusammenbringen kann“, sagt Jörg Marx.
Und vielleicht war es ja auch genau diese Erkenntnis, die aus gerechnet 1949, also im Gründungsjahr der Bundesrepublik und damit mitten im Wiederaufbau, die Orlando Zucca und seinen ersten musikalischen Mitstreiter zur Gründung des Mülheimer Kammerorchesters inspiriert hat. Dass das Mülheimer Kammerorchester mit Generationen von Musikern auch Generationen von Mülheimern inspiriert hat, zeigt die Tatsache, dass das Orchester 1998 mit dem von der Sparkasse Mülheim vergebenen Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet wurde.
Gerne denkt Jörg Marx an den gelungenen Auftritt des 20-köpfigen Kammerorchesters beim letzten Quartiersfest im Schatten der SWB-Hochhäuser zurück. Der bekennende WDR-3-Hörer Jörg Marx meint: „Ich hätte mich nicht gewundert, wenn einige Festgäste aus Höflichkeit kurz zugehört hätten und sich dann wieder ihrem Gespräch oder ihrem Getränk zugewendet hätten. Doch es kam anders. Alle Besucher des Festes haben zunehmend interessiert und konzentriert zugehört.“ Diesen Eindruck bestätigt auch Christoph Nierhaus. Er berichtet: „Nach dem Konzert beim Quartiersfest kamen viele Menschen zu mir, denen unser Auftritt gut gefallen hatte und die mir sagten: ‚Bisher kannte ich das Mülheimer Kammerorchester gar nicht, aber jetzt bin ich daran interessiert, Ihre aktuellen Konzerttermine zu erfahren, damit ich Sie wieder hören kann." Das hören der Kirchenmusiker Christoph Nierhaus und seine Orchester-Kollegen gerne. Nicht nur Zuhörer, sondern auch Musiker, die das Ensemble verstärken wollen, sind ihnen stets willkommen. „Wir proben immer montags um 20 Uhr in der Musikschule im Haus der Stadtgeschichte an der Von-Grafe-Straße 37. Wer mag, kann dann gerne mit seinem Instrument vorbeischauen. Im Moment sind wir vor allem bei den Bläser-Instrumenten schwach besetzt“, erklärt Nierhaus.
Weitere Informationen über das Mülheimer Kammerorchester, das bis 2001 von seinem Gründer Orlando Zucca dirigiert wurde, findet man auch auf dessen Internetseite unter: www.muelheimer-kammerorchester.de
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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