"Mother Africa" präsentiert im Colosseum hervorragende Akrobaten
Lebendiges Afrika

Foto: Dita Vollmond
6Bilder

Wellblechhütten, Holzstände, abgenutzte Stühle - die Kulisse kommt zunächst nicht sehr prunkvoll daher bei dem Gastspiel von „New Stories from Khayelitsha 2020“, dem aktuellen Show von "Mother Africa" im Essener Colosseum. Die Show entführt die Besucher in den Township der südafrikanischen Stadt Khayelitsha.

Die Bewohner wuseln auf der Bühne herum, es ist laut und bunt. Die Männer versuchen sich vor den Frauen zu profilieren, die Händler preisen ihre Ware an. Aus dem marktähnlichen Treiben formiert sich der Auftakt-Tanz, die Waschschüsseln dienen als Accessoires der Tanzgruppe. Treibende Trommelrhythmen dominieren die Musik, die Arme und Beine der Tänzer scheinen sich zu verknoten und finden doch immer wieder den Weg zu den synchronen Choreografien.
Nach dem temporeichen Auftakt reiht sich eine akrobatische Aufführung an die andere. Insgesamt 30 Akteure haben die Show-Macher, Winston Ruddle (Zimbabwe), Ulrich Thon und Hubert Schober (Deutschland) mit dem Choreographen Georges Momboye (Elfenbeinküste) engagiert. Die Künstler stammen aus Ägypten, Äthiopien, Guinea, Kenia, Südafrika, Tansania und Zimbabwe. Die Live-Musik der Mother-Africa-Band untermalt die Show mit feurigen Rhythmen und temperamentvollem Gesang.


Afrikanisches Varieté

Kunstvolle Figuren auf dem BMX-Rad folgen Equilibristen mit eindrucksvoller Kraft-Akrobatik. Beim „Russian Bar“-Act dreht ein äthiopischer Akrobat von einem flexiblen Balken aus, mit dem ihn zwei Träger in den Bühnenhimmel katapultieren, Salti und Schrauben. Den Kontorsionisten Ben Mohamed Sylla aus Guinea hat Talentscout Ruddle im afrikanischen Fernsehen bei einer „Africa‘s got talent“-Show entdeckt und den hochbegabten Schlangenmenschen gleich mit auf Tour genommen, Seine Verrenkungen erscheinen schier übermenschlich.

Schnell, rasant und elegant wirbelt Mikael Haile aus Äthiopien die Diabolos, ebenso wie seine Landsmännin Fikir Hussen die Hula-Hoop-Reifen. Der Atem stockt den Besuchern bei den sogenannten „Ikarischen Spielen“ der beiden Äthiopier Natnael Bayu und Kirubel Asfaw. Der 29-jährige Kirubel schleuderte den 17-jährigen Natnael mit den Füßen durch die Lüfte, Salti reihen sich dabei an Schrauben. Und immer wieder sorgen die Tänzer für temperamentvolle Auftritte, gekrönt zum Abschluss von einer fröhlichen Hochzeitsfeier, bei der alle Künstler singend über die Bühne tanzen und sich die verdienten Ovationen vom Publikum abholen.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.