Leben life - Wunderzeit
Wir standen mit dem Auto in einer Schlange an einer Ampel vor der Post,
und warteten darauf dass sie wieder Grün zeigt.
In der Kälte beim Schneegestöber sah ich einen Mann zusammengekauert, frierend, zitternd auf einem Kissen knien.
Sein Anblick erbarmte mich,
doch es war nicht möglich das Auto zu verlassen.
Er hielt eine Dose in der Hand,
die er den vorübereilenden Menschen fast verschämt entgegenstreckte.
Viele gingen einfach vorbei, als sähen sie ihn nicht.
Abweisende, undurchdringliche kalte Mienen, regungslos, ungerührt.
Eine ältere Dame warf ihm eine Münze in den Becher den sie offenbar in der Post nach einem Kauf erhalten hatte,
doch ihre Miene war unfreundlich und ihm abgewandt.
Ihr Verhalten, diese offensichtliche Kälte schmerzte mich,
es tat weh das zu beobachten.
Es wirkte, als würde sie einem lästigen Hund
notgedrungen einen abgenagten Knochen zuwerfen.
Ein anderer Mann sprach den armen dort kauernden Menschen an,
redete kurz mit ihm und ging dann weiter.
Eine kleine Weile später jedoch kehrte er zurück,
überreichte dem dort kauernden, frierenden Mann einen Becher Kaffee
und eine Tüte, die dieser sofort hastig öffnete.
Es kam ein gut belegtes Brötchen zum Vorschein
in das er gleich herzhaft hineinbiss,
und es schnell hastig verschlang.
Ich habe mich gefreut das zu erleben.
'Ob mit all den vielen Schneeflocken
wirklich auch Himmelsmedizin vom Himmel kommt, ' fragte ich mich still.
Der Gedanke ließ mich schmunzeln.
Wie sehr würde ich das wünschen, zu jeder Zeit.
Dann gibt es sicher noch viele andere wunderbare Dinge die geschehen,
Wäre das nicht wunderbar?
Autor:Evelyn Gossmann aus Mülheim an der Ruhr |
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