Gymnasium Heißen
Kunstwerk von Karl Prasse zur Restaurierung abgebaut
Das Kunstwerk „Kinetische Freiplastik“ von Karl Prasse aus dem Jahr 1982 wird restauriert. Bis vor wenigen Tagen war es an seinem Standort, einem oberhalb des Schulhofs des Schulzentrums Heißen, Kleiststraße 50, gelegenen Wandvorsprung, weithin sichtbar. Nun ist es für umfassende Restaurierungsmaßnahmen demontiert worden.
Die Metallrestauratorin Cordula Juffernbruch leitet die Arbeiten. Die Mülheimer Firma Kerstgens Industrietechnik unterstützt die Maßnahmen. Fortgeschrittene Korrosionsschäden ließen eine Restaurierung notwendig werden, um das Kunstwerk überhaupt erhalten zu können.
Ermöglicht wird die Maßnahme durch eine Förderung der Landesregierung NRW im Rahmen des Restaurierungsprogramms „Bildende Kunst“. Die federführende Leitung der Restaurierungsmaßnahme liegt im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr in den Händen von Barbara Walter.
Kinetische Freiplastik
Die „Kinetische Freiplastik“ repräsentiert eine wichtige Strömung der Kunst nach 1945 in der Gesamtheit der Werke im öffentlichen Raum der Stadt. Zugleich ergänzt und erweitert das Kunstwerk die städtische Kunstsammlung im Außenraum. Zudem ist es Teil einer wichtigen, späten Werkphase des Bildhauers.
Der Ruhrpreisträger Karl Prasse (1906-1997) realisierte zahlreiche Kunst am Bau-Projekte in der Region wie Buntglasfenster, Mosaiken, Graffiti und schuf Metallskulpturen für den öffentlichen Raum – wie „Bewegung und Gegenbewegung“ aus dem Jahr 1978 vor dem Gebäude der ehemaligen VHS an der Bergstraße. Er war Mitbegründer der Duisburger Sezession, lebte und arbeitete seit 1968 in Mülheim an der Ruhr.
Die „Kinetische Freiplastik“ schuf er im Jahr 1982 im Zuge der Neuerrichtung des Schulzentrums Heißen im Rahmen eines „Kunst am Bau“-Auftrags. Das Kunstwerk ist aufgrund seiner schlank aufragenden Formen und hellen Farbigkeit schon aus der Ferne sichtbar ist. An der im Dreieck angeordneten weißen Metallmasten sind jeweils vier ovale, stark nach oben gewölbte Blechelemente übereinander gesteckt. Die Unterseiten sind abwechselnd in einem kräftigen Rot beziehungsweise Blau eingefärbt, während alle Oberseiten Weiß gefasst sind. Die Kinetische Freiplastik, im Volkswund „Windschaufler“ genannt, ist das einzige noch vorhandene kinetische Objekt im öffentlichen Raum in
Mülheim an der Ruhr.
Vor allem aber ist das Objekt Teil des künstlerischen Gesamtkonzepts des „Schulzentrums Kleiststraße“. Die neu gegründeten Schulzentren in den Stadtteilen Broich, Heißen und Saarn stehen prototypisch für diese Form einer nach demokratischen Prinzipien ausgerichteten Bildungsarchitektur, in der die Einbeziehung von Kunstwerken auch zur ästhetischen Bildung der Schüler beitragen soll.
Die Remontage des Kunstwerks erfolgt voraussichtlich im Herbst dieses Jahres.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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