120 Gilles Werke als Leihgabe
Kunstmuseum Mülheim ist Gilles Kompetenzzentrum

Freuen sich über die Dauerleihgabe: (v.l.) Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe, Iris Kleinheisterkamp-Shore, André Kleinheisterkamp, Kuratorin Anja Bauer-Kersken und Museumsleiterin Dr. Stefanie Kreuzer. Das Gemälde auf dem Foto ist "Der heilige Franz", den Werner Gilles 1919 malte. Foto: Martin Möller/FFS
  • Freuen sich über die Dauerleihgabe: (v.l.) Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe, Iris Kleinheisterkamp-Shore, André Kleinheisterkamp, Kuratorin Anja Bauer-Kersken und Museumsleiterin Dr. Stefanie Kreuzer. Das Gemälde auf dem Foto ist "Der heilige Franz", den Werner Gilles 1919 malte. Foto: Martin Möller/FFS
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Ein bedeutendes Stück Heimatgeschichte kehrt auf Leinwand und Papier zurück nach Mülheim: Die Familie des Künstlers Werner Gilles unterzeichnete einen Vertrag über die Dauerleihgabe von 120 ausgewählten Werken aus seinem Nachlass an das Kunstmuseum.

Der gebürtige Mülheimer und Bauhaus-Student Werner Gilles, dessen künstlerische Reise ihn durch ganz Deutschland und bis nach Italien führte, wo er auf Ischia seine Spätwerke schuf, bleibt damit seiner Heimatstadt dauerhaft verbunden.

Das Kunstmuseum, das bereits 90 Arbeiten von Gilles im Bestand hatte, bereichert seine Sammlung um einzigartige “Juwelen” des Künstlers. André Kleinheisterkamp, Neffe des Künstlers, und Iris Kleinheisterkamp-Shore, seine Nichte, besiegelten die Dauerleihgabe, die die Kuratorin Anja Bauer-Kersken als Treffen von Moderne und Vergangenheit beschreibt. Gilles, der in der Zeit des Nationalsozialismus als Vertreter "entarteter Kunst" galt, findet in den Werken der Museumssammlung zu Klee, Feininger oder Schlemmer Anknüpfungspunkte.

Als Kompetenzzentrum etabliert

Dr. Stefanie Kreuzer, die Leiterin des Kunstmuseums, betont stolz: "Dank Anja Bauer-Kersken sind wir hier in Mülheim inzwischen zu einem echten Kompetenzzentrum für die Kunst von Werner Gilles geworden." Es gab schon in der Vergangenheit immer wieder Ausstellungen des Mülheimer Künstlers, doch mit der jetzigen Leihgabe haben Gilles-Nachlassverwalter, seine Großneffen und Großnichten, seinen großen Wunsch erfüllt, die Werke in Mülheim auszustellen.

Über Monate hinweg wurde der gesamte Nachlass des Künstlers, verstreut in Familienhand, von Anja Bauer-Kersken und Iris Kleinheisterkamp-Shore durchforstet. Aus über 420 katalogisierten Gemälden, Aquarellen, Tuschezeichnungen und Grafiken wählten sie 120 repräsentative Arbeiten aus, die nicht nur die stilistische Bandbreite aufzeigen, sondern auch für Ausstellungen geeignet sind. Die Ausgewählten, darunter mehr als 100 Papierarbeiten und sieben Gemälde, verkörpern das stetige Selbst-Neuerfinden eines Künstlers inmitten von Expressionismus, Surrealismus und Bauhaus.

Rückkehr in Eröffnungsausstellung

Mit der großen Eröffnungsausstellung „Im Herzen wild“ des Kunstmuseums am Donnerstag, 25. Mai, kehrt auch Werner Gilles zurück in die Ruhrstadt. Nach sechsjähriger technischer Sanierung des Kunstmuseums können Besucher von 11 bis 21 Uhr die Sammlung und die sanierten Räume bestaunen. Mit der großen Sammlungspräsentation „Im Herzen wild“ kehren die Schätze des Museums in neuen, spannenden Konstellationen für das Publikum zurück. So werden erstmals die Werke der Klassischen Moderne aus der Städtischen Sammlung in der Ausstellung „Brücke – Bauhaus – Blauer Reiter“ mit den Werken der Sammlung Ziegler in einen direkten Dialog treten, um die Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in unterschiedlichen motivischen Facetten zu beleuchten.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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