Kunst trifft auf Stadt
Mit den gesellschaftlichen Umbrüchen im 20. Jahrhundert beschäftigten sich viele Künstler. Dabei entstanden neue Darstellungsformen. Sie sind ab Sonntag, 17. März, in der neuen Ausstellung „Schauplatz Stadt“ im Kunstmuseum zu sehen. Eine Auswahl von über 100 Werken der klassischen Moderne bis hin zur Gegenwart stellt das Museumsteam in vier Räumen aus.
In die Auswahl der Werke hat das Team auch moderne Gegenwarts-Kunstformen wie Projektionen, Filme und Installationen aufgenommen.
„In ihnen spiegelt sich die Stadt als Schauplatz und medialer Mythos wider oder wird zur Suche nach der Stadt der Zukunft.“ Das erläutert Dr. Beate Reese, Leiterin des Museum, während der Pressekonferenz zur Ausstellung in den Räumen des Museums, Synagogenplatz 1.
Die Ausstellung beleuchtet die Stadt unter den verschiedensten Aspekten zu unterschiedlichsten Zeiten. Dementsprechend sind in den Themenschwerpunkten auch Künstler der verschienden Epochen ausgestellt. Lediglich in den Projektionsräumen des zweiten Geschosses steht die Gegenwartskunst im Vordergrund, die teilweise beklemmende Assoziationen wecken kann.
Die Feinheiten und teilweise versteckten Andeutungen der Werke sind oftmals erst bei intensiver Betrachtung zu erhaschen. Ein Beispiel dafür ist die Radierung „New York“ von Otto Pankok aus dem Jahr 1922. Der Mülheimer, der nie in der Stadt war, nutzte das Motiv der Brooklyn Bridge, um sich mit den Auswüchsen der städtischen Dynamik und Hektik auseinanderzusetzen.
Die „Gehäusegravur“ der Berliner Künstlerin Pia Linz ist das jüngste Kunstwerk der Ausstellung. Es entstand in den vergangenen Wochen im halb-öffentlichen Raum des Obergeschosses des Forums. „Ich habe einen Monat lang jeden Tag sechs bis sieben Stunden in dem Kasten gesessen“, erzählt die Künstlerin. „Die zahlreichen Perspektiven, die Nähe und Ferne, haben mich jeden Tag neu fasziniert“, sagt sie. Die Begeisterung schwingt noch immer in ihrer Stimme mit.
Bis zum 17. Mai ist zudem die Zille-Ausstellung, die sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt, zu sehen.
Es braucht ein wenig Zeit, um die Intention (en) der Künstler zu erkennen. Besucher sollten sich Zeit nehmen. Gerade das Nebeneinander der verschiedenen zeitgeschichtlichen Aspekte rund um die Stadt macht die Ausstellung sehenswert.
Für weitere Informationen hat das Museum einen Katalog mit lesenswerten und informativen Texten zusammengestellt. Der Eintritt beträgt vier Euro (acht mit Katalog).
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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