Musik im Kloster Saarn
Konzert zur Passionszeit erneut nur online

Die zum Kloster gehörende Kirche aus dem 13. Jahrhundert, erweitert in den Jahren 1895 / 96, wird seit 1808 von der Gemeinde St. Maria Himmelfahrt genutzt.
  • Die zum Kloster gehörende Kirche aus dem 13. Jahrhundert, erweitert in den Jahren 1895 / 96, wird seit 1808 von der Gemeinde St. Maria Himmelfahrt genutzt.
  • hochgeladen von Heinz Haas

Mit dem Dreikönigskonzert 2021 haben die Organisatoren der Musik im Kloster Saarn - mit Blick auf die Übertragung - neue Wege beschritten. Die gute Akzeptanz dieses Corona-bedingten Formates zeigte sich zum einen in der sehr hohen Zahl der Aufrufe sowie in zahlreichen persönlichen Rückmeldungen. Deshalb wird nun auch traditionelle Konzert zur österlichen Bußzeit in diesem Format angeboten.

Das Video wird am Sonntag, 21. März, ab 18 Uhr freigeschaltet. Den Zugang findet man wie gewohnt über die Homepage www.musik-im-kloster-saarn.de.

Auf dem Programm stehen ausschließlich Kompositionen der Barockzeit, überwiegend von Zeitgenossen Johann Sebastian Bachs.

Nach einem einführenden Impuls durch Pfarrer Christian Böckmann eröffnet eine Vertonung des 31. Psalmes „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“ aus der Feder des Bach Zeitgenossen Gottfried Heinrich Stölzel. In eindrücklicher und sehr bildhafter Sprache vermittelt er den Psalmtext in Arien und Rezitativen und wird dabei von einem Streichquartett und basso continuo begleitet.

Samuel Scheidts „Paduana à 4“ für vier Streicher bietet dem Hörer Gelegenheit, die Texte zu bedenken und sich den Emotionen dieser für ihre Zeit so genialen und fortschrittlichen Musik zu widmen.

Mit Johann Sebastian Bachs Choralbearbeitung für Orgel „O Lamm Gottes unschuldig“ wird der Blick auf den leidenden Christus gelenkt. In der strengen Form eines Kanons in der Quinte begleitet Bach mit seufzenden Motiven den auch heute hinlänglich bekannten Choral.

Quasi im Zentrum steht eine Kantate des mit Bach und Stölzel in engem Kontakt stehenden Georg Philipp Telemann: „Soll ich nicht von Jammer sagen“. In äußerst intensiver Tonsprache wird die Marter Jesu aus der Betrachterperspektive aufgegriffen, die mit pizzicato-Akkorden begleitete 2. Arie ist eine eindrucksvolle Bitte um Vergebung und in der 3. Arie schließlich bittet die gläubige Seele um Erleuchtung, um Gottes Willen folgen zu können.

In ebendiese Richtung, der Betrachtung des Leidens Jesu, weist die Choralstrophe „O Mensch, bewein dein Sünde groß“ der Orgelbearbeitung von Johann Sebastian Bach, eines seiner sicherlich innigsten und ausdrucksvollsten Choralvorspiele.

Antonio Vivaldi komponierte seine „Sinfonia al santo sepolcro“ vermutlich um 1740 in Wien. Mit seiner Komposition greift er eine damalige Tradition in Wien und Österreich auf: In den Nachbau des Heiligen Grabes (Santo seplocro) bettete man in feierlicher Zeremonie eine Jesusfigur. Einem düsteren und dissonanten Adagio folgt in dieser Sinfonia ein fugierter schneller Satz.

Mit einem schlichten Lied des in Lüneburg wirkenden Barockmeisters Georg Böhm für Bass und Orgel klingt das Programm aus: „Bringet meinen Herrn zur Ruh“.

Die Ausführenden des Konzertes sind:

  • Gregor Finke, Bass
  • Harmonie Universelle mit Florian Deuter und Monica Waisman, Violine; Aino Hildebrand, Viola und Markus Möllenbeck, Violoncello
  • Werner Schepp, Orgel und Continuo
  • Pfarrer Christian Böckmann, Sprecher
  • Johannes Schepp, Bild und Ton

Über Spenden auf das Konto des Vereins der Freunde und Förderer des Klosters Saarn zur Deckung der Kosten (Sparkasse Mülheim an der Ruhr, IBAN DE04 3625 0000 0360 8064 64) freuen sich die Veranstalter.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

45 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.